Suffragette
Carey Mulligan und Helena Bonham Carter kämpfen in „Suffragette“ Anfang des 20. Jahrhunderts in England für ihr Wahlrecht.
Während man aktuell zumindest schon bei den Diskussionen um gleiche Bezahlung für Frau und Mann und verbindliche Frauenquoten angelangt ist, stand es zu Beginn des letzten Jahrhunderts um die weibliche Gleichberechtigung ganz schlecht: In England bildeten sich die Suffragetten (von suffrage, Englisch für Wahlrecht) und kämpfen für mehr Bürgerrechte, darunter vor allem für das Recht zu wählen und an der Gestaltung der demokratischen Gesellschaft und ihres Lebens aktiv mitwirken zu können. Auch die eigentlich unpolitische Wäscherin Maud (Carey Mulligan) wird durch eine Kollegin, die bei den Suffragetten aktiv ist, in die Bewegung hineingezogen. Sie lernt die Apothekerin Edith (Helena Bonham Carter) und weitere Suffragetten kennen. Auch die Gallionsfigur Emmeline Pankhurst (Meryl Streep) trifft sie. Als Maud bei einer Demonstration verhaftet und einfach so eine Woche eingesperrt wird, begegnen ihr die Nachbarn und auch ihr Mann mit Verachtung – und Maud begreift, wie schnell sie zur Geächteten wurde, nur, weil sie für ihre Rechte aufsteht. Sie entscheidet sich dennoch und gerade deswegen, weiter für die Suffragetten zu kämpfen. Bald auch mit militanten Mitteln …
Passend zum Thema ist „Suffragette“ ein historisches Drama, bei auch den hinter den Kulissen alle wichtigen ausführenden Positionen von Frauen ausgefüllt wurden: Regisseurin, Drehbuchautorin, Produzentinnen. Das Wahlrecht erlangten Frauen in Großbritannien 1928, in Deutschland konnten Frauen ab 1919 an Wahlen teilnehmen. Als letzte europäische Länder verankerten die Schweiz erst 1971 und Lichtenstein im Jahr 1984 das Frauewahlrecht auf Bundesebene – noch nach dem Iran (1963) … (vs)