SUMAC: May you be held
SUMACs viertes Album „May you be held“ ist eine quasi-spirituellen Erfahrung. Allerdings eine, die zu machen und durchzustehen nur einige wenige gewillt sein werden.
Passend, dass der erste Song des vierten Albums des US-amerikanischen Postmetal-Trios SUMAC „A Prayer for your Path“ heißt. Ihr, die ihr hier eintretet, lasst alle Hoffnung fahren. Das Stück kündigt mit beinahe sechs Minuten langen, vermeintlich ziellosen Feedback-Schleifen bereits an, was der Rest des Albums seinen Hörer*innen abverlangt: Geduld. Wer sich darauf einlässt, wird allerdings belohnt.
In den darauffolgenden vier Stücken, die allesamt zwischen acht und 20 Minuten lang sind, wechseln SUMAC von der andächtigen Stille immer wieder scheinbar willkürlich zu tosenden Gitarrenstürmen, die mal arhythmisch in sich zusammenfallen, mal über Minuten hinweg dissonant kreischen – ein Schema, das bald einen hypnotischen Sog entwickelt. Auch insofern ist der Titel des Intros geschickt gewählt: Durch das Wechselspiel aus Entsagung und Katharsis wird „May you be held“ zu einer quasi-spirituellen Erfahrung. Allerdings eine, die zu machen und durchzustehen nur einige wenige gewillt sein werden.