Sunn O))): Pyroclasts
Nach ihrem grandiosen „Life Metal“ verzichten Sunn O))) auf ihrem neuen Album „Pyroclasts“ auf Vordergründiges – und geben sich der Tiefe hin.
Das letzte Album „Life Metal“ war ein Triumph für Sunn O))). Ein rätselhafter, seltsam warmer, hell schillernder Monolith. „Pyroclasts“, der Schatten des Monumentalwerks, ist das Ergebnis eines Rituals: Zu Beginn und zum Ende jeder „Life Metal“-Session haben sich alle Beteiligten zu einer auf exakt zwölf Minuten getimeten Improvisation getroffen.
Aber die Undurchsichtigkeit war doch an „Life Metal“ so schön. Was kann ein Blick hinter die Kulissen eines solchen Albums bieten, außer Entzauberung? Überraschenderweise sehr viel: War „Life Metal“ eine Panoramaaufnahme eines sonnendurchfluteten Klanggebirges, ist „Pyroclasts“ dessen sedimentologische Analyse. Stephen O’Malley, Greg Anderson und ihre Mitstreiter*innen wenden den Blick nach innen und legen einen dichten, unmittelbaren Querschnitt der „Life Metal“-Sessions vor, der nichts banalisiert, das Rätsel nur vertieft. Sunn O))) verzichten gänzlich auf Oberfläche. Keine Stimme, kein Cello oder Synthesizer scheint aus diesen Tiefen. Nur Schicht um Schicht aus immer tiefer führenden Verflechtungen.
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