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Tab Two, Hellmut Hattler

Der Mann mit dem Miles-Trompetensound und der schlaksige Typ am Baß sind zurück. Nach längerer Pause erscheint die neue Tab-Two-CD „Between us“ (Polydor), die Joo Kraus und Hellmut Hattler auf ihrer Tournee vorstellen werden.

KULTUR!NEWS: Hellmut, stimmt es, daß Ihr seit über sechs Monate nicht mehr live aufgetreten seid?

Hellmut Hattler: Ja. Die gesamte letztjährige Festivalsaison, auf die ich mich sehr gefreut hatte, ist ins Wasser gefallen, weil Joo ein bißchen geschwächelt hat.

K!N: Was heißt geschwächelt? Ist was dran an dem Gerücht, daß er vor einem Auftritt einen Zusammenbruch hatte?

Hattler: Ich weiß, ehrlich gesagt, selbst nicht so genau, was mit ihm los war. Jedenfalls war es ziemlich ernst. Es passierte bei einem Festival in Heidelberg. Er konnte sich damals nicht mehr konzentrieren, hatte nachts Schüttelfrost und war völlig am Ende seiner Kräfte. Selbst jetzt ist er noch nicht wieder ganz der alte Sonnyboy … Aber wir haben gerade eine gigantische Tournee durch Polen absolviert, und Joo war wirklich spitzenmäßig dabei.

K!N: Hast du eigentlich schon einmal eine personelle Aufstockung erwogen?

Hattler: Diese Frage hat sich eigentlich immer gestellt. Am Anfang war es eher Zufall, daß wir die Duo-Geschichte gemacht haben. Doch dann hatten wir mit dem Konzept unerwarteten Erfolg. Wir wollten als Live-Duo eine Nische finden, die es in dieser Form in Deutschland nicht noch einmal gibt. Insofern kann ich weiterhin gut mit diesem Konzept leben.

K!N: Laßt Ihr es nach den vielen Tourneen der vergangenen Jahre in Zukunft ruhiger angehen?

Hattler: In der Tat haben wir Joos Zusammenbruch zum Anlaß genommen, uns eine etwas distanziertere Betrachtungsweise zuzulegen. So werden wir in Zukunft Phasen einlegen, in denen jeder für sich etwas Luft holen und eigene Projekte verfolgen kann. Mehr als 100 Konzerte und eine CD pro Jahr gehen einfach an die Substanz. Selbst mir, als alte Live-Sau.

Interview: Jürgen Spieß

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