„The Long Walk – Todesmarsch“: Ein weiterer Stephen King im Kino

Der gesellschaftskritische Thriller „The Long Walk – Todesmarsch“ von Francis Lawrence ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Stephen King. 100 junge Männer machen sich in einem faschistoiden Land USA auf den Weg, aber nur einer von ihnen wird lebendig das Ziel erreichen.
Während sich Mike Flanagan zuletzt mit „The Life of Chuck“ zum Experten von Stephen-King-Verfilmungen etabliert hat, probiert sich „Die Tribute von Panem“-Regisseur Francis Lawrence nun auch an einer Umsetzung eines Stoffes des vielseitigen US-Autors. Bei „The Long Walk – Todesmarsch“ handelt es sich um einen Roman, den King bereits 1979 unter seinem Pseudonym Richard Bachmann veröffentlichte. Jetzt startet der Film von Lawrence in den Kinos.
Bemerkenswert, denn der Stoff ist 2025 aktueller denn je, und Lawrence ist für die dystopische Story exakt der richtige Regisseur, denn die USA werden im Roman von einem totalitären Militärregime regiert. Ihr Anführer, der „Mayor“ (Mark Hamill), veranstaltet jährlich einen „Todesmarsch“, an dem 100 junge Männer teilnehmen, bei dem aber nur einer von ihnen lebend das Ziel erreichen wird. Dem Sieger winken unermeßliche Reichtümer – die 99 anderen sterben qualvoll. Was von King ursprünglich als Reaktion auf den Vietnamkrieg angelegt war, bekommt angesichts des faschistoiden Trump-Regimes eine völlig neue Bedeutung. Allerdings weicht die Verfilmung an wichtigen Stellen deutlich von der Romanvorlage ab, und es ist schwer verständlich, warum King dies so zugelassen hat. So reduziert sich die Handlung meist ausschließlich auf den Marsch und die Beziehungen der Jungs untereinander, ohne die Umstände und Hintergründe zu beleuchten, wie es zu dieser konkreten politischen Situation gekommen ist.