The Mavericks
Die Band hat den gesamten Nashville-Kosmos auf den Kopf gestellt. Mit ihrer umwerfenden Mischung aus Forties-Swing, Texmex, feindosiertem Schmalz in der Stimme des Sängers und echtem Rock haben sie mit ihren Alben neu definiert, was Country bedeutet. In den USA ist die Band groß, um nicht zu sagen mit Megastar-Status versehen.
Nick Kane
Für uns ist es wichtig, Platz auf der Bühne zu haben. Seit ein paar Jahren spielen wir immer mit Bläsern, und zumindest in den USA sind wir es gewohnt, in den großen Hallen zu spielen. Kaum kommen wir nach Deutschland, spielen wir in diesen verdammten Clubs, auch in England spielen wir an mehreren aufeinanderfolgenden Abednen in der Royal Albert hall. Gestern abend bin ich nicht einmla ins Schwitzen gekommen. Sonst laufe ich quer über die Bühne und benehme mich wie ein Vollidiot. Wir müssen einfach wiederkommen.
Ich mag Deutschland, einfach schon, weil ich hier aufgewachsne bin ; aber die anderen Jungs mögen es auch sehr gern. Es werden immer Witze über Deutschland und die Deutschen gemacht – was ich nie machen würde, weil ich hier gelebt habe und hier zur Schule gegangen bin.
Wir sind nun shcon ein paarmal hiergewesen und langsam kommen die anderen dahinter, dass das hie rien unglaubliches Land ist, hier ist so viel Kultur, die Leute sind intelligent, das Essen ist gut, man kann gut einkaufen. Wir wollen hier sein. Wir hatten viel Erfolg in England und wir wollen jetzt auch Deutschland zeigen, was wir wirklich können. Nur in großen Hallen können wir eine echte Mavericks-Show bieten.
Als ich in den Siebzigern in Deutschland gespielt habe, waren auch immer Bläser dabei. das waren vor allem Funk- und Soulbands.
Ich habe in Heidelberg gewohnt, dann im Sauerland und dann in der gegend von Wiesbaden, Frankfurt, da habe ich angefangen, Musik zu machen 71 und habe Ami-Clubs gespielt., das war mein Ding; ich glaube, ich habe in jedem Ami-Club in Deutschland gespielt, mit Leuten wie Jackie Wilson, Wilson Pickett, Roy Orbison, das waren USO-Shows, wo die Künstrler ohne ihre eigene Gruppe kamen und wir dann die Gruppe gebildet haben und überall im Mittelmeerraum gespeilt haben, Italien, Spanien, Griechenland. Das war toll – und eien gute Erziehung.
Mein Vater war Opernsänger; 63 hat er an den städtischen Bühnen Heidelberg gesungen, dann in Dortmund; in Heidelberg hat er sich Wolfgang Kehn genannt, sein richtiger Name war James Patrick Kane. Mein Vater war im 2. Weltkrieg dabei, als GI. Er war beim D-Day an der Omaha Beach dabei und hat es überlebt, er hat den Rhein bei Remagen überquert mit dem 106. Infanterie-Regiment unter Montgomery. Bei Kriegsende war er in Regensburg, wo er meine Mutter kennengelernt hat, die aus Dresden stammte. Eine alte Familie aus Sachsen; die Familie geht über Jahrhunderte zurück, bis zu August dem Starken. Die beiden haben sich nach dem Krieg kennengelernt; ich glaube, meine Mutter war die Sekretärin von meinem Vater – und manche Dinge ändern sich eben nie. Und der Rest ist Geschichte.
Meine Familie ist hiergeblieben, und ich bin 78 nach Amerika gegangen. Ich mußte es einfach machen. meine Karriere war Musiker, und Popmusik in den späten Siebzigern war ein bißchen problematisch. Die Ära der Rockgruppen war zuende, die Gruppen, die früher unsere Götter waren, Deep Purple und Pink Floyd und Led Zeppelin. es war einfach zuende; die haben noch Platten gemacht, aber die Platten waren scheiße. Die Inspiration war weg. Die späten Sechziger und frühen Siebziger waren einfach die beste Zeit für Popmusik. Dann kamen die Sex Pistols. Ich mochte die, aber ich war mit 25 ja schon ein alter Mann! Dann kamen bei mir Gesundheitsprobleme dazu. ich war mit Europa einfach durch. ich hatte einen amerikanischen Pass, das heißt, ich konnte nach Amerika, wenn ich wollte, also bin ich nach Amerika gegangen.
Mien Vater war ein verrückter Kerl, eine Legende, er ist um die ganze Welt gereist, ist auch mit der Transsib gefahren. Solche machen sie nicht mehr, wie man sagt.
Ich habe 83, 84 angefanghen, meine eigene Musik zu spielen.
Auf die Mavericks bin ich 93 gestoßen. ich war in Los Angeles zu der Zeit. Ich wußte überhaupt nichts von den Mavericks, aber sie wußten von mir. Sie wollten mich in der Gruppe. Damals waren die Mavericks eine Country-Gruppe und meine Bands waren Rock’n’Roll. Ich konnte das selber gar nicht verstehen, was die von mir wollten. ich sollte nach Nashville kommen und vorspielen, auch wenn ich mir sagte, da hab ich nichts verloren, ich hab es mehraus Spaß gemacht – und sie haben mich sofort angeheuert. Ich habe aus mehreeren Gründen zugesagt, auch, weil ich eine Familie mit vielen Kidnern zu versorgen habe, und außerdem ist Los Angeles kein so toller Ort, jedenfalls damals nichts, in der Zeit der Unruhen. Der Himmel war schwarz, wenn man über die Bucht nach Hollywood rüberguckte. Ich war bereit, wieder zurück in den Osten zu gehen.
keine starke Richtungsänderung?
Wir haben keine Richtungsänderung gemacht, usner Spektrum ist einfahc breiter geworden. Wire asind nicht nach rechts oder links gegangen, es ist einfach breiter geworden; unsere Inspiration. Ich konnte helfen, weil ich jeden Stil spielen kann. Langsam, aber sicher ist unser Horizont erweitert über die Jahre. Wir versuchen ein bißchen hier, ein bißchen da. Ich bin glücklich, dass ich bei einer Gruppe wie den Mavericks spielen kann. Ich brauche nicht unendlich Soli spielen. Ich kann einfach an der Gitarre rumhauen.