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„The Playlist“: Netflix zeigt den Anfang von Spotify

Auf Netflix startet die Serie „The Playlist“ über die Entwicklung des Streamingportals Spotify durch ein schwedisches Start-up-Unternehmen.

Als der Schwede Daniel Ek (Edvin Endre) eines Morgens in der Firma, für die er programmiert, die Anweisung erhält, die letzten Verbesserungen rückgängig zu machen – er hatte die Google-Werbung rausprogrammiert, worauf eine Klage Googles ins Haus geflattert war – kündigt er spontan. Ek hat Träume und macht sich selbständig: Er will eine App bauen, die es so vorher noch nie gab. Dies ist die Geschichte der neuen Netflix-Serie The Playlist, deren Handlung im Jahr 2004 geginnt. Zu diesem Zeitpunkt schlagen die Machenschaften der illegalen Musiktauschbörse Pirate Bay immer höhere Wellen: Eine Klage soll die schwedischen Piraten stoppen. Daniel Ek aber interessiert nur, wie die Börse aufbebaut ist und was man an ihr verbesser könnte. Dann hat er eine geniale Idee und legt los: Der Anfang von Spotify ist gemacht.

Doch noch hat Ek kein Geld, doch das holt er sich von Martin Lorentzon (Christian Hillborg). Der Unternehmer hat gerade gut Geld mit einer anderen App gemacht und schießt Ek gleich ein paar Millionen zu. Der wartet nicht lange und sammelt ein Team von IT-Leuten zusammen, die allesamt nicht in gewohnter Weise ticken. Sie alle gemeinsam wagen es als erste, einen kostenlosen Player an den Start zu bringen in einer Zeit, da unbezahlte Musik überall nur mit den Raubkopien von Pirate Bay in Verbindung gebracht wird. Als sie bereits einen hervorragenden Player gestrickt haben, ihnen aber so langsam das Geld ausgeht, kann Daniel Ek den Sony-Chef Schweden überzeugen. Doch Per Sundin (Ulf Sternberg) beißt bei seiner Chefs in den USA auf Granit und kündigt seinerseits sehr bald, um dann bei Universal Music anzuheuern und das Musik-Streaming weiter zu unterstützen.

The Playlist wurde frei nach dem Sachbuch „The Spotify Play“ gedreht. Jede Folge des Sechsteilers ist aus einer anderen Sicht gedreht. Während Folge eins noch Daniel Ek gewidmet ist, wechselt der Schwerpunkt in Folge zwei zu Per Sundin und in Folge drei zur Justiziarin des Start-up-Unternehmens Spotify. Dabei verliert die Serie aber nie den Gesamtblick, lediglich der inhaltliche Schwerpunkt der jeweiligen Folge verlagert sich , was neue Facetten offenlegt. Ob The Playlist irgendwann auch die miserable Bezahlung der Künstlerinnen und Künstler kritisch hinterfragt, konnte bei der Sichtung der ersten beiden Folgen natürlich nicht geklärt werden. Bis dahin steht im Mittelpunkt, wie die Protagonisten clever daran arbeiten, den großen, aber damals schon wankenden Playern der Musikbranche legal die Lizenzen fürs Streamen abzukaufen. Ein bisschen feiert die schwedische Serie natürlich auch, wie es einem schwedischen Start-up gelang gegen alle Widrigkeiten durch die großen US-Firmen die Nase vorn zu behalten.

 

 

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