The Tea Party
Pompöser Pop – den haben die drei Kanadier zur Perfektion gebracht, ganz so, als wären die Siebziger immer noch nicht vorbei. Würzt man diesen größtmöglichen Rock’n’Roll noch mit orientalisch-exotischen Klängen, langt man beim neuen Album „Triptych“ (EMI) an. Das city.mag sprach mit Drummer und Gründungsmitglied Jeff Burrows.
city.mag: Jeff, ich habe den Verdacht, ihr habt am meisten Spaß, wenn ihr eure Songs live auf Zehn-Minuten-Länge und mehr bringen könnt. Ist das so?
Jeff Burrows: Gebe ich zu. Für uns ist das fast schon Entspannung. Denn Touren schlaucht einfach unheimlich, aber wir finden, es gibt nichts besseres, als auf der Bühne zu stehen. Da möchte man dann auch nicht wieder so schnell runter. Uns ist das Live-Spielen immer wichtiger geworden.
city.mag: Wie kommt es bei euren Fans an, dass ihr euch immer wieder neuen Einflüssen öffnet?
Burrows: Wir sind in der glücklichen Lage, dass unsere Hörer von uns geradezu erwarten, jedes Mal etwas neues, frisches zu machen. Das geht den meisten Rockbands anderes, denke ich. Und überhaupt: Wenn wir jemals die Band werden, die wir werden wollen, dann war’s das mit uns. Wir brauchen ein Ideal, hinter dem wir her sein können. Wo sollten wir sonst die Energie hernehmen, die du in diesem Geschäft brauchst?
city.mag: Strömt die euch nicht von eurem Publikum entgegen?
Burrows: Doch, tut sie, und ich bin immer wieder baff, wie intensiv die Leute unsere Shows erleben. Es ist beinahe schon beängstigend, wie sehr manche Leute sich deine Erfahrungen, die du in den Song beschreibst, zu eigen machen.
city.mag: Was wollt ihr als Band noch erreichen?
Burrows: In Australien kann’s eigentlich gar nicht mehr besser werden – es ist wirklich verrückt, bei unseren Konzerten mosht die Masse auch bei den allerruhigsten Songs. Ansonsten wollen wir unsere Karriere als Rock-Rentner in Las Vegas beenden, als Haus-Band im Casino. Dann, aber auch wirklich erst dann, würden wir auch ein Best-of mit unseren größten Hits rausbringen.
Interview: Rolf von der Reith