The Witch
Robert Eggers’ stilsicheres und schauriges Regiedebüt "The Witch" ist weit mehr als handelsüblicher Horrorstandard – und deshalb unbedingt sehenswert.
Als handelsüblicher Standard-Horrorfilm vermarktet, hinterließ Robert Eggers’ erstaunlich stilsicheres Regiedebüt „The Witch“ im Kino bei vielen Zuschauern Ratlosigkeit – andere hingegen freuten sich über die Kunstfertigkeit des Films, der sich viel, sehr viel Zeit lässt, bis er sich überhaupt als Genrefilm zu erkennen gibt. Im Neuengland des 17. Jahrhunderts bezieht eine siebenköpfige Farmersfamilie ein Stück Land nahe eines Waldes, nachdem sie aus ihrer Gemeinde wegen „hochmütiger Arroganz“ verstoßen wird.
Bald häufen sich merkwürdige Vorzeichen: Die Tiere werden unruhig, ein Ziegenbock läuft auf den Hinterbeinen, schließlich verschwindet gar eines der Kinder, während das Verhalten der ältesten Tochter wahnhafte Züge annimmt. Sind es die Wirrungen des Heranwachsens oder ist sie gar von einem Dämon besessen?
Ihre Eltern vermuten letzteres, und die auf religiösem Fanatismus fußenden Prozesse, die sie einst aus ihrem Heimatdorf vertrieben, wiederholen sich nun im Familienkern. Indes lauert irgendwo im entlegenen Dickicht des Waldes eine Hexe … „The Witch“ ist einer der ungewöhnlichsten Genrebeiträge der letzten Zeit: ein satanisches Coming-of-Age-Drama als untergründiger Arthousehorror im Look eines Historienfilms. sb
„The Witch“ ist als DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.