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Tiefer Schweb: Münchner Kammerspiele

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(Foto: © Thomas Aurin)

In trägen Gewässern: „Tiefer Schweb“ an den Münchner Kammerspielen

Der „Tiefe Schweb“ ist eine rund 200 Meter tiefe Rinne auf dem Grund des Bodensees, ungefähr auf halber Strecke zwischen deutschem und schweizer Ufer. Und mit dieser dunklen Bezeichnung ein Ort, der wie gemacht scheint für Christoph Marthaler, ein Theatermacher, der ja selbst irgendwo auf halber Strecke zwischen Deutschland und der Schweiz durch träge Gewässer mäandert.

In seiner ersten Arbeit seit langem für die Münchner Kammerspiele imaginiert Marthaler eine „Zentrale Verwaltungsbehörde der Bodenseeregionen“, vor deren alltäglicher Arbeit sich ein drohender Umbruch abzeichnet. Worauf die Beamten sich an einen geheimen Ort zurückziehen, um dort Vorkehrungen für das Unausweichliche zu treffen … „Tiefer Schweb“ ist politisch, poetisch, melancholisch, skurril, Theater an der Grenze zwischen Musik und (Alp-)Traum.

Dass Marthaler seit der Intendanz Frank Baumbauers nicht mehr in München inszenierte, heißt freilich nicht, dass diese Ästhetik hier in Vergessenheit geraten sei: Beim letztjährigen Kammerspiele-Hit „Mittelreich“ etwa zeigte sich die Jungregisseurin Anna-Sophie Mahler deutlich von der eigentümlichen Theatersprache des Schweizers beeinflusst.

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