„Together – Unzertrennlich“ im Kino: Klebstoff kann toxisch sein

Body Horror im Kino: „Toghether – Unzertrennlich“ zeigt ein Paar, das im Grunde nicht zusammenpasst, dafür aber umso mehr aneinander klebt. Wirklich, das ist nicht übertrieben.
„Deine Liebe klebt“ dichtete und sang Herbert Grönemeyer vor vielen Jahren. Dieser Titel beschreibt das Dilemma des jungen Paares in „Together – Unzertrennlich“ schon recht gut. Der Horrorfilm kommt jetzt in die Kinos.
Millie (Alison Brie, „Promising Young Woman“) und Tim (Dave Franco, „Love Lies Bleeding“) können weder mit- noch ohne einander. Sie ist eine freundliche Grundschullehrerin, deren Lieblingsgruppe die Spice Girls sind, und er ist ein Möchtegern-Indie-Popstar, der es aber nie zum großen Ruhm gebracht hat. Die beiden passen nicht wirklich, aber zur Trennung fehlt ihnen der Mut. Die Leidenschaft ist schon länger flöten gegangen und als Super-GAU geht Millies Heiratsantrag an Tim vor allen Freunden auf einer Party komplett daneben. Ausgerechnet jetzt planen die beiden auch noch ihren neuen Lebensabschnitt in einem kleinen Haus auf dem Land. Der Umzug verläuft zunächst überraschend harmonisch, aber schon bald stellen sich erste Merkwürdigkeiten ein. Nachdem das Paar sich bei einem Waldspaziergang in einer Höhle verirrt, bleiben ihre Körper fortan bei der kleinsten Berührung aneinander kleben. Wenn sie aber voneinander getrennt bleiben, zwingt eine unheimliche Macht sie immer wieder zueinander. Damit sie überleben, kann es nur eine Lösung geben – und die ist wenig appetitlich. Man könnte Regisseur Michael Shanks‘ Film „Toghether – Unzertrennlich“ als eine ätzende Parabel auf ungesunde Beziehungen sehen oder aber als einen weiteren exzellenten Beitrag zum Body-Horror-Genre, das sich aktuell durch Werke wie „The Substance“, „Titane“ und „Bring her back“ einer großen Beliebtheit erfreut. Um dazu noch einmal Grönemeyer zu zitieren: „Schlag die Kiefer aufeinander, Zacken säumen mein Gebiss. Ich weiß, du willst mein Bestes nur, doch das geb ich dir diesmal nicht.“