„Tolkien“: Biopic über den „Herr der Ringe“-Schöpfer startet
Nicholas Hoult („X-Men Dark Phoenix“) spielt in dem Biopic „Tolkien“ den Vater von Frodo, Gollum und Gandalf. Und spürte die Last der Verantwortung.
Nicholas, wieviel wussten Sie vorher über J.R.R. Tolkien?
Nicholas Hoult: Nicht wirklich viel. (lacht) Ich hatte „Der Herr der Ringe“ gelesen, ich bin mit den Filmen aufgewachsen. Ich habe mir sein literarisches Werk durchgelesen, aber ich wusste nicht viel über den Menschen Tolkien. Um ehrlich zu sein, ich habe seinen Namen immer falsch ausgesprochen. Ich sprach ihn Tol-kin aus, aber richtig ist Tol-kien, mit langem i. Das fand ich erst heraus, als ich eine Dokumentation geguckt habe.
Was war denn das Schwerste daran, Tolkien zu spielen?
Hoult: Der schwierigste Teil dabei, eine reale Person zu spielen – besonders eine so bekannte und beliebte – , ist: genau darüber hinwegzugehen. Ich habe schon früher historische Persönlichkeiten gespielt (Nikola Tesla in „The current War“ und Robert Harley, 1. Earl of Oxford, in „The Favourite“, Anm. d. Red.) und das kann immensen Druck mit sich bringen. Man will den Personen so unbedingt gerecht werden, dass es erstickend sein kann. Man nimmt diese ganze Last am besten auf sich, lässt sie dann los und versucht, die richtige Geschichte zu erzählen. Das ist eine seltsam schwierige Sache: das Gewicht und die Verantwortung zu akzeptieren, sich davon aber nicht überwältigen zu lassen.
Wie sind Sie da herangegangen?
Hoult: Ich glaube, es ist eine große Herausforderung, die Essenz eines anderen Menschen einzufangen. Da ich so wenig über ihn wusste, war seine „Entwicklung“ auch für mich eine Überraschung: Tolkien ist jemand, der Selbstvertrauen gewinnt und ein Mann wird, aber auch noch keine, sagen wir, eingebaute Selbstsicherheit hat. Er kämpft auch mit der Tatsache, dass er an der Schwelle zu einer Welt steht, in die er nicht gehört. Die anderen Jungs in der Schule kommen aus reichen Familien, ihnen war garantiert, dass sie an eine großartige Universität gehen und großartige Leben führen werden, egal, was passiert. Tolkien hängt mit ihnen ab, aber er ist nicht aus demselben Holz geschnitzt und muss seinen eigenen Weg finden.
Wie würden Sie denn Ihre Tolkien-Erfahrung zusammenfassen?
Es war wundervoll, Zeit zu bekommen, um ihn zu verstehen. Was mich wirklich bewegt hat, waren die Freundschaften und Beziehungen, in die er seit seiner Jugend investiert hat. Als Schauspieler gibt es verschiedene Dinge, die einen während der Karriere antreiben, was einen inspiriert und worauf man sich konzentriert. Tolkiens Antriebe waren so pur und kraftvoll; es war seine Liebe zur Sprache und zu seinen Liebsten, die ihn antrieb, diese großartigen Kunstwerke zu schaffen.
Tolkien
Der Film erzählt von den prägenden Jugendjahren des Autors von „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“, in denen er Freundschaft, Mut und Inspiration inmitten einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten an seiner Schule findet. Zusammen erleben sie Liebe und Verlust, von Tolkiens turbulenter Umwerbung seiner großen Liebe und Muse Edith Bratt, bis hin zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs, der die „Gefährten“ auseinanderzureißen droht. All diese Erfahrungen inspirieren Tolkien zu seinen weltbekannten Mittelerde-Romanen.
Auf kulturmovies.de gibt es alle Vorstellungen.