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Toploader

London, Liverpool, Manchester: Das sind die Städte, in denen Englands Pop-Geschichte geschrieben wurde. Aber Eastbourne? Niemand außer Sprachstudenten kennt diesen Ort an der Südküste. Aber bisher gab es auch Toploader nicht. Die fünf Jungs haben ein großes Ziel: Sie wollen das Erbe von Oasis antreten. Erste Erfolge können sie schon verbuchen: Ihr Album „Onka´s Big Moka“ (Epic), benannt nach einem Stamm in Papua Neu Guinea, schaffte es in England in die Top 10. Im Interview verrät der engelslockige Frontman Joseph Washbourn, was er an Oasis mag und wie es ist, aus der Provinz zu kommen …

city.mag: Joseph, in Deutschland kennt man Eastbourne als Ort, wo man im Sommer Englisch lernen soll. Trifft man in diesen Monaten überhaupt noch Engländer?

Joseph Washbourn: Doch, wir Engländer sind noch in der Mehrzahl. In England ist die Stadt auch eher wegen der vielen Rentner berüchtigt. Wir werden immer wieder gefragt, wie es sein kann, dass in Eastbourne Rockmusiker leben. Und wenn ich auf Tour von meiner Heimatstadt erzähle, dann gibt es viele, die schon da waren, um eben Englisch zu lernen. Das ist ziemlich witzig.

city.mag: Das klingt nach einer ziemlich bürgerlichen Herkunft und nicht nach Rock ‘n‘ Roll. Welches Image gebt ihr euch, um als Band ernstgenommen zu werden?

Washbourn: Über das Image entscheidet der Markt, nicht wir. Die Medien zeigen uns in letzter Zeit als echte Rock-Band und zitieren uns nur mit Schimpfwörtern. Das fand meine Großmutter zum Beispiel gar nicht lustig. Sie hat mich völlig entgeistert gefragt, ob ich immer so fluchen würde. Aber im Ernst: Es ist wichtig, einen bestimmten Stil zu kreieren, sonst kann man seine Musik nicht verkaufen. Dafür muss man die Medien richtig nutzen. Oasis haben das sehr clever gemacht.

city.mag: Wollt ihr die neuen Oasis werden?

Washbourn: Na ja, unsere Musik ist anders. Aber was die Popularität angeht, würden wir gerne ihre Nachfolger werden. Und: Ich mag ihr Geld.

Interview: Anna Schwan

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