Transister
Transister ist eine neue Band, aber die Engländerin Keely Hawkes, der Schotte Gary Clark und der Kalifornier Eric Pressly sind keine Neulinge im Musikgeschäft. Bisher waren sie leidlich erfolgreich – die Sängerin solo, die beiden Soundbastler in diversen Bands. Mit ihrem gemeinsamen Debütalbum gelten sie als Entdeckung des Jahres und sind eine gefragte Liveband.
K!N: Keely, Gary, Eric, Ihr klingt ja wie Garbage …
Keely: Man vergleicht uns mit Garbage, Portishead, Smashing Pumpkins, Sneaker Pimps, Björk, The Verve – wir klingen wie alles. Aber mit diesen Bands verglichen zu werden ist nichts, wofür man sich schämen müßte. Ich bin ein großer Fan von Björk. Lieber werde ich mit ihr verglichen als mit den Spice Girls.
Eric: Oh, oh, paß auf! Die sind bei unserer Plattenfirma!
K!N: Keely, deine Mutter hat mal in einem Horrorfilm mitgespielt, und Ihr verwendet einen gesampelten Schrei von ihr …
Keely: Ja, wir geben Songs gern eine persönliche Note.
K!N: Kam eure Verbindung zum Filmbusineß durch deine Mutter zustande? Ihr seid auf den Soundtracks der Hollywoodstreifen „Nightwatch“ und „Wild Things“ vertreten.
Eric: Nein, ein Radiosender in L. A. hat unser Tape gespielt, noch bevor wir einen Plattenvertrag hatten, und es riefen jede Menge Regisseure, Produzenten und musikalische Direktoren an und wollten unsere Musik haben.
K!N: Findet Ihr, daß die Musik für einen Film heute wichtiger ist als früher?
Keely: Nein, sie war schon immer wichtig. Ich liebte es immer, wenn ein Künstler oder eine Band die Musik für einen ganzen Film gemacht hat, zum Beispiel Simon und Garfunkel für „Die Reifeprüfung“. So etwas würde ich gern auch einmal machen.
Gary: Ich glaube, Film- und Musikbranche haben heute nur klarer erkannt, daß sie sich gegenseitig beim Verkaufen helfen können. Neue Bands werden durch Soundtracks zu wichtigen Filmen bekannt gemacht, das ist ja auch gut so. Aber es gibt auch Soundtracks, die richtig zusammengestöpselt wirken. Da werden bekannte Bandnamen genommen – um einen grottenschlechten Film zu verkaufen.
Interview: Doris Krieger