Trentemøller: Obverse
Trentemøller hat sich einen Namen als Garant für Wave- und 80er-Jahre-Sounds gemacht. Diesem Ruf steht auch das neue Album „Obverse“ in nichts nach.
Inzwischen dürfte sich rumgesprochen haben, dass sich Anders Trentemøller mehr für 80er-Bezüge und Wave als für tanzbare Gegenwartselektronik interessiert. Stillstand bedeutet das allerdings nicht: Zwar dockt der dänische Produzent mit seinem fünften Album an den zwischen melancholischem Dreampop und wohldosiertem Noise pendelnden Vorgänger „Fixion“ aus dem Jahr 2016 an – doch radikalisiert er diesen Soundentwurf zugleich auch. Erstmals hat er sich im Studio von dem Gedanken befreit, die Songs später auch live mit seiner Band auf die Bühne bringen zu können.
Waren seine Alben zuletzt von prominenten Gastsänger*innen wie Jehnny Beth, Low und Kazu Makino geprägt, hatte er sich für „Observe“ ursprünglich ein reines Instrumentalalbum vorgenommen. Es spricht für Trentemøller, dass fast die Hälfte der deutlich experimentelleren, filmischen und mitunter gar in Richtung Industrial ausschlagenden Kompositionen im Nachhinein doch noch Platz für Gesang angeboten haben. Während das von Warpaint-Bassistin jennylee gesungene „Try a little“ und „In the Garden“ mit Tina Tullgren durch Eingängigkeit und Popappeal Ankerpunkte setzen, veredelt Slowdive-Sängerin Rachel Goswell das achtminütige Epos „Cold Comfort“ zum bisher besten Trentemøller-Song.
„Obverse“ hier bei Amazon bestellen.