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„Tschugger“ auf Sky: Im Kanton Wallis knallt die Pumpgun

Tschugger auf Sky Comedy und Sky Ticket
Tschugger auf Sky Comedy und Sky Ticket (Foto: (c) SRF/Dominic Steinmann)

Mit der Serie „Tschugger“ fordern Sky Comedy und Sky Ticket auf, mal wieder schwarzen Humor in einer Schweizer Krimipersiflage zu genießen.

Die Serie Tschugger (jetzt auf Sky Comedy und Sky Ticket) spielt im Schweizer Kanton Wallis in einem kleinen Kaff, wo der Tschugger (Provinzpolizist) Johannes „Bax“ Schmidhalter (David Constantin) glaubt, sich noch immer für einen Erfolg von vor zehn Jahren feiern lassen zu können. Doch längst ist die Bundespolizei sowohl auf die Polizeistation als auch auf Bax aufmerksam geworden und schickt die interne Ermittlerin Annette Brotz (Anna Rossinelli) vorbei. Sie soll rauskriegen, was beim Besäufnis der Polizisten im Naturschutzgebiet passiert ist: Bax hatte sich selbst (oder wurde von seinem Kollegen) in die Hand geschossen, später haben sie die illegalen Waffen irgendwo verloren. Es droht nicht nur Bax die Entlassung, sondern auch die Auflösung der gesamten Polizeistation.

Doch Bax will davon nichts mitkriegen, schließlich ist er gerade an einem ganz dicken Fisch dran: groß angelegter Drogenimport aus Italien. Was er nicht weiß: Da will gerade nur ein bekiffter Kranführer einer Baufirma etwas Gras für seinen Chef besorgen. Die Ermittlungen, verbunden mit dem deppenhaften Vorgehen des Möchtegerndealers und seiner Rapper-Freundin und dem Auftauchen eines Pumpgun-Killers, sorgen schon bald für pures Chaos im Gebirgstal, an dem schließlich sogar durchtriebene Grundschulkinder beteiligt sind. Tschugger wird immer aberwitziger, interne Ermittlung und Drogenfahndung treten miteinander in gnadenlose Konkurrenz, wovon eine Partei garantiert gar nichts mitkriegt.

Zitate aus „Fargo“ (mehr der Film als die Serie), Ästhetik wie in „Starsky & Hutch“ (der Schnauzer des Helden), ein Männerbild wie in den 1970ern und ein verantwortungsloses Durcheinander wie in den damaligen wüsten Krimis bestimmen den Fünfteiler Tschugger, den man unbedingt im Original mit deutschen Untertiteln sehen sollte. Der Walliser Dialekt und die manchmal grauenvoll-komischen Dialoge passen wie die Faust aufs Auge. Und wenn der Praktikant Patrick (Cedric Schild) gemobbt wird, weil er verständlicher sprechen kann als die Einheimischen, obwohl er einen Sprachfehler hat, dann ist das nur der Anfang: Patrick, von den Kolleginnen und Kollegen Schmetterling genannt, muss undercover als Drogenkurier ran, weil er digital was drauf hat und eine Drohne steuern kann. Was dabei im Schnee passiert, erinnert schon wieder stark an den oben bereits erwähnten Film der Coen-Brüder.

Tschugger wurde bereits letztes Jahr zur Lachnummer der Restschweiz, die wohl auch mit Untertitel schauen musste. Und während bereits die zweite Staffel gedreht wird, geht der Fünfteiler, den man bequem an einem Abend wegschauen kann, in Deutschland an den Start. Erfinder der Serie ist mit David Constantin, der auch die Hauptrolle spielt, ein waschechter Walliser.

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