TV-Tipp: Deutsches Historienepos „Der Medicus“
Der Engländer Rob reist im Mittelalter nach Persien, um ein besserer Arzt zu werden. Die Adaption von Noah Gordons Roman besticht mit dramatischen Wendungen und posterhaften Bildern. Unser Filmtipp
„Der Medicus“ war lange Zeit einer der wenigen großen historischen Romane der Neuzeit, der noch nicht verfilmt wurde. Nach mehreren Anläufen hat dann eine deutsche Produktion die Geschichte des Waisenjungen Rob Cole, der nach Jahren voller Abenteuer zum berühmten Heiler wird, auf die Leinwand gebracht. Cole (jungenhaft naiv: Tom Payne) wird nach dem Tod seiner Eltern von einem fahrenden Bader (treffsicher: Stellan Skarsgård) aufgenommen, dessen simple Heilmethoden ihm jedoch bald nicht mehr genug sind – er möchte vom besten Heiler lernen, von Ibn Sina (Ben Kingsley) in Isfahan. Eine abenteuerliche Reise nach Persien beginnt, wo Rob harte Kämpfe erwarten, schrecklichen Krankheiten und die Liebe seines Lebens …
Zwecks besserer Verfilmbarkeit und zur (eigentlich unnötigen) Steigerung der Spannung wurde die ursprüngliche Handlung des Romans kräftig durchgemischt und an vielen Stellen zeitlich neu arrangiert, was einigen Fans des Buchs übel aufstoßen dürfte. Zur Verteidigung der Drehbuchautoren muss man erwähnen, dass Noah Gordon an der Filmfassung mitgearbeitet hat – und der Buchautor liebt offenbar Dramatik. Denn vor allem daran mangelt es diesem in Posterbildern aufgenommenen Abenteuerfilm wahrlich nicht.
„Der Medicus“ läuft um 20.15 Uhr auf 3sat.