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TV-Tipp: Josef Haders Regiedebüt „Wilde Maus“

Ein nackter Mann sitzt im Schnee, in der Hand eine Flasche Jack Daniel’s. An seiner Schläfe rinnt Blut herunter.
(Bild: © 2016 Ioan Gavriel)

Im Regiedebüt des Schauspielers gibt es keine Helden. Dafür aber meisterhaft gespielte Tragikomik. Unser Filmtipp

„Es wird Leserproteste geben.“ „Glaub ich nicht. Ihre Leser sind zum Großteil schon tot.“ Als der Musikredakteur Georg (Josef Hader) gefeuert wird, schaltet der Kritiker mit dem Killerinstinkt sofort auf Kriegsmodus. Erstes Ziel: der Porsche seines Chefs (Jörg Hartmann).

Und weil Georgs Frau ihn immer immer zum Eisprungsex nach Hause zitiert und auch sonst analytisch-aggressiv ist („Du unterdrückst den Samenerguss!“), verkriecht sich der Gekränkte tagsüber im Wiener Prater. Dort kann er ungestört seine Zeitung lesen und trifft seinen früheren Klassenkameraden Erich (Georg Friedrich) wieder, mit dem er schon bald in die Achterbahn „Wilde Maus“ investiert ….

Die erste Regiearbeit des Schauspielers Josef Hader hat eine Geschichte ohne positiven Helden. Stattdessen schickt Hader ein gekränktes Arschloch auf einen dämlichen Rachefeldzug, der mit der Bezeichnung „schwarzhumorig“ nicht annähernd umrissen ist. Dass Film und Protagonist irgendwann leicht aus dem Ruder laufen, wird durch Haders Spiel aufgefangen: Er schafft mit minimalistischer Mimik tragikomische Situationen von unglaublicher Fallhöhe!

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