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TV-Tipp: „King Arthur“ mit Clive Owen

King Arthur
(Foto: RTL/ © TOUCHSTONE PICTURES & JERRY BRUCKHEIMER FILMS, INC. ALL RIGHTS RESERVED.)

Die Legende von König Artus als actionreiches Hollywood-Epos – das nichtsdestotrotz eine Antikriegsbotschaft unterbringt. Unser Filmtipp

Hollywood klärt auf: König Arthur war kein glorienumrankter Ritterheld des 15. Jahrhunderts. Er war ein römisch-englisches Halbblut, das ein Jahrtausend früher gegen die britischen Ureinwohner, die Sachsen, seine Überzeugung und schließlich für ein freies England kämpfte. Der Film findet sein Zentrum nach verkrampftem Beginn nur langsam. Artorius Castus (melancholisch: Clive Owen) und seine treuen sarmatischen Ritter wollen nach 15 Jahren Zwangsrekrutierung durch Rom endlich Frieden und Freiheit. Doch man zwingt sie  zun einem letzten Himmelsfahrtskommandos …

„King Arthur“ hätte besser sein können. Doch er ist mutig, und das verdient Respekt. Regisseur Fuqua und Autor David Franzoni thematisieren die Entstehung eines Mythos lieber als den Mythos selber,  sie kritisieren massiv die Grausamkeiten, die das Christentum im Namen Gottes beging. Das ist viel für einen Blockbuster – so viel, dass man das konventionelle „Auf in die Schlacht“-Getümmel am Ende verzeiht.

Fuqua setzt dem Formelhaften einer solchen Riesenproduktion eine eigentümliche Bildsprache entgegen: sattgrüne Wälder in suppigen Nebelschwaden, zugefrorene Seen, die unter Barbaren einbrechen, als würde ein riesiges Monster seinen gewaltigen Schlund öffnen, dutzende brennende Pfeile, die durchs nächtliche Firmament sausen wie eilige Glühwümchen. Es wird auch viel geredet in „King Arthur“, hauptsächlich darüber, dass es sich nicht lohnt, sein Leben für irgendeine verlogene machtpolitische Sache zu lassen. Eine bemerkenswerte Aussage in Zeiten, in denen hunderttausende junger Männer in Präventivkriege geschickt werden, die man ihnen als Freiheitskämpfe verkauft.

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