TV-Tipp: Liam Neeson sucht nach Vergebung in „Five Minutes of Heaven“
Neeson und James Nesbitt als tragische Überlebende der nordirischen „Troubles“: Unser Spielfilmhighlight
Wenige Minuten in den 70er-Jahren reichen aus, um zwei Menschen noch im Jahr 2008 in zerstörerischer Weise aneinanderzuketten. Alistair (ganz reduziert und introvertiert gespielt von Liam Neeson) hat als jugendlicher Protestant einen Katholiken erschossen. Dessen kleiner Bruder Joe musste den Mord mitansehen und hat Rache geschworen. Als Joe (grandios in der Rolle des depressiven Zynikers: James Nesbitt) von einem irischen Fernsehsender gefragt wird, ob er sich mit dem Mörder seines Bruders treffen will, sagt er zu – nicht ohne sich vorher zu bewaffnen.
Regisseur Oliver Hirschbiegel („Der Untergang“, „Das Experiment“) gelingt es mit wenigen Mitteln, vieles gekonnt zu vereinen: „Five Minutes to Heaven“ ist Psychothriller, Drama und zugleich ein Lehrstück über das Vergeben. Das wird nicht nur von Neeson und Nesbitt gestemmt; grandiose Dialoge, eine Kamera, die auf die Gesichter hält, und der Mut zu langen Einstellungen schaffen Momente, die erschaudern lassen. Und am Ende Erlösung, wie auch immer die aussieht …
„Five Minutes of Heaven“ läuft um 20.15 Uhr auf One.