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TV-Tipp: Paul Thomas Andersons „The Master“

The Master
(Foto: © Senator Film)

Inspiriert vom Leben des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard zeigt Anderson mit diesem Film einmal mehr, dass er die US-Psyche einfangen kann wie sonst kaum jemand.

Freddie Quell (am Rande des Overacting: Joaquin Phoenix) ist am Ende des Zweiten Weltkriegs ein zerstörtes Individuum. Da trifft er auf den spirtuellen Guru Lancaster Dodd (Philip Seymour Hoffman), der sich von seinen Anhängern nur Meister nennen lässt. Dodd integriert Freddie in seine Glaubensgemeinschaft …

Paul Thomas Anderson („There will be Blood“, „Licorice Pizza“) orientiert sich eng an der Entstehungszeit von L. Ron Hubbards Church of Scientology um 1950; einer Zeit, in der Seelenfänger in der verunsicherten Postkriegsgesellschaft leichte Beute machten. Und doch ist dies kein Sektenfilm. Er handelt in der Figur des Freddie von der Zerissenheit des Menschen zwischen animalischen Trieben und dem Wunsch, sich Regeln und Normen zu beugen. Phoenix und Seymour Hoffman wurden im Erscheinungsjahr 2012 bei den Filmfestspielen von Venedig als beste Schauspieler ausgezeichnet, Anderson erhielt den Regiepreis. Zu Recht – kein anderer als Anderson filmt so genau den Grat ab, auf dem der Mensch zwischen Vernunft und Wahn wandelt.

„The Master“ läuft um 20.15 Uhr bei ServusTV Deutschland.

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