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„Twisted Metal“: Großes Autozertrümmern im Zweiten

Die Serie „Twisted Metal“ läuft jetzt bei ZDFneo und kann in der ZDF-Mediathek gestreamt werden.
Quiet (Stephanie Beatriz), Milchmann John Doe (Anthony Mackie) und Sweet Tooth (Joe Seanoa). Die Serie „Twisted Metal“ läuft jetzt bei ZDFneo und kann in der ZDF-Mediathek gestreamt werden. (Foto: ZDF / © 2023 Sony Pictures Television Inc. and Universal Television LLC)

Ein Computerspiel als Serie: Die Endzeit-Comedy-Actionserie „Twisted Metal“ läuft jetzt mit vielen dummen Sprüchen bei ZDFneo und in der ZDF-Mediathek.

In der Endzeitserie „Twisted Metal“ (ab sofort bei ZDFneo und in der ZDF-Mediathek) rast der Milchmann – gemeint ist der Beruf des Kuriers – John Doe (Anthony Mackie) die Westküste der USA rauf und runter und liefert Dinge von A nach B: Wir befinden uns Jahrzehnte nach einem weltweiten elektrischen Blackout aufgrund eines Cyberangriffs, der 2002 stattfand, in einer Weltordnung voller kleiner, streng abgeschotteter Siedlungen wie New San Francisco und dem gesetzlosen Rest der USA voller Outlaws und brutaler Gesetzeshüter ohne jegliche Skrupel. Nicht zu vergessen: Psychopathen wie der durchgeknallte Clown Sweet Tooth oder Agent Stone machen eine Überlandfahrt zu einem Crashkurs auf vier Rädern: Wer an ihnen vorbeikommen will, braucht einen sehr starken Willen zum Überleben und die nötige Tatkraft, um den Willen auch in die Tat umzusetzen.

„Twisted Metal“ eine Serie voller Klischees zu nennen, ist zu einfach. Sicher, auf den ersten Blick meint man eine Art „Mad Max“ auf seltsamen, zu schlechtem Humor verleitenden Drogen zu sehen, dann wieder kippt die Serie so skrupellos ins Brutale, dass einem gar nix mehr einfallen mag. Schließlich aber entdeckt man den roten Faden diese Road Movies in Fortsetzung. „Twisted Metal“ ist eine Science-Fiction-Serie mit alternativer Gegenwart und einem seltsamen Schwerpunkt: Keine ökologischen Themen werden verhandelt, kein Windrad dreht sich im Westen der USA oder steht einfach kaputt rum, wohin man  auch blickt. Zwar fahren die Menschen in den von Mauern geschützten Städten ausschließlich Rad, aber draußen in der wilden Freiheit herrscht noch immer volle Kanne das fossile Zeitalter, hier brettern die letzten „freien“ Menschen in ihren aufgemotzten Autos oder in Konvois mit riesigen Trucks über die Straßen, und wenn irgendwo eine große Mauer Territorien voneinander trennt, dann sind es zehnstöckige Autorstapel, die sich bis zum Horizont ziehen. Interessant ist, dass die Macher von „Twisted Metal“ aus diesem Ansatz politisch nichts weiter machen, sondern stattdessen Verfolgungsjagden auf vier Rädern, unendlich viel Geballere und schlechte Witze die Handlung dominieren. John Doe, der sich an seine Kindheit nicht erinnern kann, pflegt seinen Subaru seit 20 Jahren liebevoll und zieht sein Auto, das er mit dem Namen Evelyn anspricht, zwischenzeitlich sogar seiner Freundin Quiet (Stephanie Beatriz) vor und freut sich über einen neuen originalen Scheibenwischer von Bosch wie ein kleines Kind, das er im Grund auch noch ist. Überhaupt: Die Serie ist von Product Placement nur so gepflastert. Was auch wirkt, werden diese Produkte in der alternativen Gegenwart mangels Strom doch nicht mehr hergestellt und deshalb besonders teuer gehandelt. Dass der Serie das gleichnamige Computerspiel zugrunde liegt, soll nur am Rande erwähnt werden. Wichtig hingegen: Schon in diesem Sommer geht bei Amazon Prime bereits die zweite Staffel an den Start, „Twisted Metal“ gibt beim ZDF nur ein kurzes Gastspiel, bei Prime kann sie immer gestreamt werden.

 

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