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Vanessa-Mae

Die neunzehnjährige Geigerin gilt neben Nigel Kennedy als größtes Violintalent dieses Jahrzehnts.

KULTUR!NEWS: Stimmt es, daß Sie als Zehnjährige des öfteren mit ihrer Mutter vor dem Londoner Buckingham-Palast standen und davon träumten, dort einmal vorzuspielen?

Vanessa Mae: Ja, das stimmt. Ich wollte unbedingt in die Heiligen Hallen Londons und mir alles genau anschauen. Daß ich fünf Jahre später dort mein erstes privates Konzert für Prinz Edward geben konnte, daran habe ich natürlich damals im Traum nicht gedacht.

K!N: Liegt Ihnen die Klassik oder die Popmusik näher am Herzen?

Mae: Ich liebe Beethoven und die Beatles und habe daraus meinen eigenen Stil entwickelt, eine Synthese aus klassischen Geigenklängen und Popmusik. Ich lebe tagtäglich mit diesen Musikstilen und möchte deswegen keinen von beiden missen.

K!N: Fühlen Sie sich eher als Thailänderin oder Engländerin?

Mae: Im Alter von vier Jahren kam ich mit meinen Eltern von Singapur nach London, wo sich heute auch mein Privatleben abspielt. Eigentlich bin ich halb Thailänderin, halb Chinesin, aber seit einigen Jahren mit britischem Paß.

K!N: Was reizt Sie an Ihrem Musikerleben am meisten?

Mae: Jeder neue Tag bringt Abwechslung, da jedes Konzert für mich anders ist. Allerdings sind die Tage in letzter Zeit immer vollgepackter mit Auftritten, TV-Sendungen und Interviews.

K!N: Haben Sie eigentlich noch Zeit für Hobbies?

Mae: Sehr wenig! Manchmal spiele ich mit meinem Vater Tennis und gerne würde ich auch öfters ins Kino gehen. Für das Hobby Lernen habe ich dagegen überhaupt keine Zeit mehr. Doch durch das viele Reisen lernt man natürlich trotzdem jeden Tag Neues hinzu.

K!N: Trauern Sie ihrer entgangenen Kindheit manchmal etwas nach?

Mae: Ich habe wegen meines Berufes viel aufgeben müssen. Andererseits kann nichts auf der Welt soviele Emotionen in mir freisetzen und gute Stimmung erzeugen wie das Geigenspiel. Deshalb bereue ich nicht, diesen Weg gegangen zu sein.

Interview: Jürgen Spieß

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