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Veranda Music

Die Hamburger Band ist Liebling der Medien seit ihrem Debüt-Album „Here’s to them all“. Wer klare,handgemachte Songs ohne Schnickschnack hören will, ist auch mit der dritten CD „Look of Joy“ bestens bedient. citymag sprach mit dem Songwriter Nicolai von Schweder-Schreiner und Drummer Christoph Kähler.

citymag: Innovationen gab es 2001 kaum. Statt dessen wanderten jede Menge Cover-Alben in die Ladenregale. Jetzt zieht ihr nach. Gingen auch euch die Ideen aus?

Christoph: Ich habe den Trend ab März mitgekriegt: Tori Amos, Robbie Williams. Das Ding mit den Simple Minds ging Gott sei Dank ziemlich unter.

Nicolai: Ricky Lee Jones zeigte auf, wie man es richtig macht. Die coverte Songs von Steely Dan und Traffic, wo ich den Eindruck hatte: Die macht das wie wir auch, spielt die Stücke nicht absichtlich anders, sondern ohne viel Aufhebens so wie die eigenen Stücke auch.

citymag: Was verbindet eure zehn Cover-Songs? Immerhin stammen die Originale von so unterschiedlichen Gruppen und Künstlern wie den Dire Straits, Cat Stevens, Gun Club, den Pixies, Depeche Mode …

Christoph: Na, Nicolai verbindet diese Songs. Es sind seine Babies, die ihn ständig begleitet haben. Die hätten eigentlich auch von ihm sein können. Nachdem unser zweites Album ein starkes Band-Projekt war, war ich allerdings zuerst sehr skeptisch.

Nicolai: Wir haben eigenes Material für ein ganzes Album. Allerdings möchten wir das dann auch unter besseren Bedingungen und mit einem größeren Budget einspielen. Wir wollen man drei Wochen am Stück in einem Studio arbeiten und nicht mal hier zwei Tage, da einen Tag verbringen.

citymag: „Look of Joy“ hört sich aber nicht an wie mal eben runtergespielt.

Christoph: Wir haben letztlich auch viel mehr Zeit und Mühe aufgebracht, als ursprünglich geplant.

citymag: Ich möchte nochmal zum Budget zurückkommen. Wollt Ihr das Label wechseln?

Christoph: Nein. Eine Kooperation mit einem Major-Label könnten wir uns aber sehr gut vorstellen.

citymag: Ihr spielt in klassischer Besetzung ohne viel Schnickschnack. Wie jung ist euer Publikum?

Nicolai: Auf einem Konzert in Schwerin hatten wir mal eine ganz seltsame Konstellation: Die eine Hälfte des Publikums bestand aus alten Männern mit Bärten und die andere Hälfte aus jungen Mädchen. Mit den alten Männern sind wir dann noch in die Stammkneipe von Rammstein gegangen …

Interview: Jürgen Wittner

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