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Versucht Netflix mit internationalen Filmen für mehr Oscars nominiert zu werden?

Netflix Streaming
(Foto: rswebsols/Pixabay)

Streaming-Gigant Netflix gibt nicht auf: Nach einem eher schwachen ersten Halbjahr geht es für den Streaminganbieter wieder nach oben.

Im dritten Quartal 2022 verzeichnet das Unternehmen endlich wieder mehr Abonnenten. Aber immer mehr Streaminganbieter auf dem Markt sorgen für mehr Konkurrenz – Netflix kämpft heute härter denn je um seine Kunden. Regelmäßige Nominierungen bei den Oscars gehören da zu einem wichtigen Punkt – auch wenn der Zusammenhang zuerst nicht deutlich scheint. Den Preis als besten Oscar zu gewinnen, macht eine Produktion schließlich zu etwas Großem – und dient so als Marketinginstrument.

Führt der Weg dorthin für Netflix über internationale Filme?

Netflix erkundet neue Ufer

Der Streaminganbieter versucht alles, um neue Kundschaft anzuziehen. Ein Punkt ist sicherlich die Präsenz bei den Oscars. Doch auch mit einem neuen Geschäftsmodell versucht es das Unternehmen jetzt: Netflix ist vor Kurzem nämlich in die Welt des Gaming eingestiegen.

Der Aufbruch ins Gaming scheint ein logischer Schritt zu sein. Dazu braucht man sich nur einmal die Gaming-Branche genauer ansehen: Seit Jahren wächst die Industrie und hat sich bis heute zu einem Milliardengeschäft entwickelt. Neben klassischen Videospielen gibt es heute auch zahlreiche Gelegenheitsspiele, die sich für alle Arten von Gamern eignen. Ein besonders beliebtes Beispiel sind Glücksspielplattformen, die ihre Games auf Websites anbieten. Will ein Nutzer Spielautomaten auf drückglück.de spielen, bieten sich eine Vielzahl von Optionen. Das Spielen im Browser ermöglicht es zudem, von einem jeden beliebigen Gerät aus zu spielen.

Das Prinzip beim Netflix Gaming ist etwas anders – zumindest bis jetzt. Die Spiele sind als mobile Games für Android- und iOS-Smartphones und Tablets verfügbar. In Zukunft soll aber die Cloud-Gaming-Option hinzukommen; dann könnten die Games auch auf dem PC oder dem Smart-TV gespielt werden. Und trotz der zusätzlichen Gaming-Funktion des Streamingdienstes: Netflix konzentriert sich nach wie vor auf Filme und Serien.

Streamingdienste bei den Oscars

Dass die Produktionen von Streaminganbietern wie Netflix überhaupt eine Chance bei den Oscars haben, ist übrigens ein ziemlich neues Phänomen. Denn bis vor einigen Jahren war es Netflix-Produktionen gar nicht möglich, bei den Oscars nominiert zu werden. Bis 2020 galt die Regel:

Ein Film musste in einem Kino in Los Angeles gelaufen sein, um bei den Oscars dabei sein zu dürfen.

Vor einigen Jahren dann wurden Netflix-Produktionen zum ersten Mal offiziell zugelassen – und das hat sich bis heute nicht geändert. Die Regel mit den Kinovorführungen bleibt allerdings intakt. Streaminganbieter wie Netflix, Apple und Co. zeigen ihre Produktionen deshalb mittlerweile auch in Kinos, bevor diese auf der jeweiligen Plattform online gehen. So ist eine Oscar-Nominierung möglich.

Nischen-Produktionen stehen hoch im Kurs

Während sich die Academy Awards früher noch auf die größten Namen und Produktionen konzentrierten, stehen heute oft eher die Underdogs im Vordergrund. Indie-Produktionen und Nischenfilme sind oft interessanter als Megaproduktionen mit den immer gleichen Schauspielern und von den immer gleichen Regisseuren.

Die Filmwelt wird mit der Zeit immer vielfältiger. Filme beschäftigen sich heute auch mit ernsten Themen, bringen Diversität und Weltbewegendes auf die Leinwand. Hinter diesen Produktionen steckt oft kein großes Budget. Das macht es schwieriger, so richtig groß rauszukommen. Da können Streaminganbieter wie Netflix weiterhelfen: Auf den Plattformen haben schließlich Millionen Nutzer Zugang zu solchen Produktionen. Immer öfter finden sich unter diesen Filmen auch nicht-englischsprachige Titel aus aller Welt.

Netflix-CEO Reed Hastings weiß aber auch, dass regionale Streaminganbieter bei solchen internationalen Produktionen oft die erste Wahl der Nutzer sind. In einem Interview mit der WirtschaftsWoche gab er an: „Wir werden sicher nicht deutscher werden als RTL.“ Was das Film- und Serienangebot von Netflix angeht, ist er aber trotzdem zuversichtlich und sagt weiter: „Wir produzieren Geschichten, die die Welt erobern.“

Netflix und die Oscars

Seit Netflix mit seinen Filmen bei den Academy Awards präsent ist, mischt es die Filmpreisverleihung ordentlich auf. Das Unternehmen geht meist vor allem mit kritischen Filmen und internationalen Produktionen an den Start.

Alles begann mit der spanischsprachigen Produktion Roma im Jahr 2019. Der Schwarz-Weiß-Film über das Leben in Mexiko von Regisseur Alfonso Cuarón war 10 Mal für den Oscar nominiert. Drei Trophäen konnte der Netflix-Film tatsächlich ergattern:

  • Bester Regisseur 
  • Bester nicht-englischsprachiger Film
  • Beste Kamera

Das zeigt: Anderssprachige Filme sind schon lange nicht mehr nur in der Kategorie „bester nicht-englischsprachiger Film“ vertreten, sondern haben auch in anderen Kategorien teils gute Chancen. 2020 gewann sogar ein internationaler Film den begehrtesten Preis als „besten Film“: die südkoreanische Produktion Parasite.

Wir sind gespannt, wie es in Zukunft mit Netflix’s Geschichte bei den Oscars weitergeht. Für das Jahr 2023 steht schon ein neuer internationaler Film in den Startlöchern: Der deutsche Antikriegsfilm Im Westen nichts Neues könnte es im nächsten Jahr in die Liste der Oscar-Nominierungen schaffen.

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