VIVID
Aller guten Dinge sind drei. Auch für Vivid aus Salzgitter, die dieser Tage ihr neues Album „All Auto“ vorstellen. Bassmann Holger Schmidt und Gitarrist Matthias Kloß sprachen mit Ulysses über Ruhm und weibliche Fans.
Ulysses: Wie hat sich euer Leben verändert seit den Anfängen?
Holger Schmidt: Wir machen inzwischen hauptberuflich Musik (lachen). Wir leben halt davon, machen nichts mehr nebenbei. Außerdem erleben wir vieles, was man sonst nicht kann: Tourneen, Festivals, Videosdrehs, Fotoshootings. Das überblickt man am Anfang gar nicht, was da alles auf einen zukommt. Auch die ganze Einteilung des Lebens, des Tagesablaufs. Ist natürlich klasse, wenn man erst um Neun aufstehen muss und nicht schon um Fünf.
Ulysses: Und was ist mit Erfolg und Ruhm?
Matthias Kloß: Erfolg ist gut fürs Selbstbewusstsein, natürlich, aber Ruhm braucht man nicht. Ruhm ist nicht das, was man persönlich hat, sondern, was andere aus einem machen. Es ist nur eine Sichtweise von anderen auf einen selbst. Und wenn es einem wichtig ist, berühmt zu sein, dann, denke ich, hat man ein Problem. Außerdem bin ich nicht so selbstdarstellerisch veranlagt und muss mich nach außen hin zeigen. Ich stehe auch nicht drauf, dass andere mich toll finden – mir ist das eher ein bisschen peinlich oder unangenehm
Schmidt: Die Gefahr für die, die es gut finden berühmt zu sein, ist, dass sie sich über den Ruhm definieren. Ich denke halt, wenn man bekannt ist, muss man Mensch bleiben und sich über seine Werte definieren und nicht über das, was andere von einem denken. Für mich ist es das Wichtigste, ich Selbst zu bleiben und das, was ich tue, nicht an meinem Bekanntheitsgrad zu messen, sondern an allgemeinen Gesetzen wie Menschlichkeit. Auch wenn es pathetisch klingt – um im Endeffekt ein guter Mensch zu bleiben.
Ulysses: Was ist dran an dem Gerücht, dass Rockmusiker bessere Chancen bei den Frauen haben?
Schmidt: Ich denke, wenn man wollte, könnte man Frauen haben. Ich persönlich aber würde es nicht wollen. Wenn, dann müsste mir die Frau wirklich gut gefallen. Eigentlich sollte ich das gar nicht sagen, denn ich glaube, es ist ein Anreiz für weibliche Fans zu den Konzerten zu kommen, wenn sie denken, sie könnten uns haben.
Interview: Karsten Witthoefft