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Von der Heydt-Museum Wuppertal: Ausstellung stellt „Brücke und Blauer Reiter“ gegenüber

Von der Heydt-Museum: Brücke und Blauer Reiter
Wassily Kandinsky. Improvisation Sintflut, 1913, Öl auf Leinwand, 95,8 x 150,3 cm Foto: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München

Endlich mal wieder führt eine Schau die beiden legendären Künstlergruppen zusammen und zeigt ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

Im Von der Heydt-Museum in Wuppertal treffen die beiden bedeutendsten Künstlergruppen des deutschen Expressionismus aufeinander: Die Ausstellung „Brücke und Blauer Reiter“ stellt die beiden Gruppen (wobei der „Der Blaue Reiter“ streng betrachtet keine Gruppe war) gegenüber und will Zusammenwirken und Konkurrenz, Bezugspunkte und Konflikte zwischen „Brücke “ und „Blauer Reiter“ im neuen Licht betrachten. Die Schau läuft bis 27. Februar.

Von der Heydt-Museum: Zweimal Expressionismus, zweimal legendär

Sie küssten und sie schlugen sich: Frei nach dem Titel des berühmten Films von François Truffaut hielten es auch die Künstlerinnen und Künstler der Brücke und des Blauen Reiters. Beide dem Expressionismus zuzuordnen, beide Wegbereiter der klassische Moderne. Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Otto Mueller, Erich Heckel, Max Pechstein und Emil Nolde bei der „Brücke“ in Dresden, Wassily Kandinsky, August Macke, Gabriele Münter, Alexej von Jawlensky, Marianne von Werefkin, Franz Marc und Paul Klee im Umfeld des „Blauen Reiters“.

Von der Heydt-Museum: Brücke und Blauer Reiter
Ernst Ludwig Kirchner, Frauen auf der Straße, um 1914, Öl auf Leinwand, 126 x 90 cm, Foto: Von der Heydt-Museum Wuppertal

Die Künstler und Künstlerinnen von „Brücke“ und Blauer Reiter“ kannten sich gut, sie statteten sich gegenseitig Besuche ab, sie schätzten sich und verachteten sich auch gerne mal. Aber: Sie stellten miteinander aus und hatten dieselben Galeristen, wurden von denselben  Leuten gesammelt. Beide stehen stellvertretend für den deutschen Expressionismus, als Schlüsselfiguren für die klassische Moderne. Die Ausstellung wirft anhand ausgewählter Hauptwerke einen neuen Blick auf die Bedeutung dieser beiden so stilprägenden Formationen.

Eine Ausstellung, drei Museen

Die Ausstellung fußt auf der reichen Sammlung des Von der Heydt-Museums zum Expressionismus, die erstmals mit den bedeutenden Beständen des Buchheim Museums und der Kunstsammlungen Chemnitz zusammengeführt wird. Mit ihrer in dieser Form einzigartigen Kooperation und engen Partnerschaft verfolgen die drei Häuser einen nachhaltigen Ansatz, der auch neue und überraschende Perspektiven eröffnet.

Von der Heydt-Museum: Brücke und Blauer Reiter
Franz Marc, Schafe, 1912, Öl auf Leinwand, 49,5 x 77 cm, Saarlandmuseum – Moderne Galerie, Saarbrücken, Foto: © bpk/SSK Tom Gundelwein

Im Mittelpunkt steht dabei die revolutionäre Kernzeit des Expressionismus von 1905 bis 1914, also von der Gründung der „Brücke“ 1905 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs 1914, der nicht nur dem „Blauen Reiter“ ein Ende setzte. Deutlich werden die formalen Korrespondenzen zwischen den künstlerischen Positionen der beiden Künstlergruppen, das gilt auch für ihre künstlerischen Bezugspunkte: Fauvismus, Kubismus und Futurismus oder Vorbilder wie Paul Cézanne, Paul Gauguin und Vincent van Gogh.

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