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Von Unruhe und Verzweiflung: Bellefolie veröffentlicht zwei neue Singles
Bellefolie fühlt dort hin, wo andere längst abgestumpft sind. Mit zwei neuen Singles kündigt die norwegische Künstlerin ein Album an, das nicht wegschaut.
Mit gleich zwei neuen Singles, „Modern Apathy“ und „In the Clouds“, öffnet die norwegische Alt-Pop-Künstlerin Bellefolie die Tür zu ihrem kommenden Album „Modern Apathy“, welches am 30. Januar erscheint. Was dahinter liegt, ist kein glatt poliertes Popversprechen, sondern ein Raum für Reibung, Zweifel und jene leise Unruhe, die sich nicht abschütteln lässt. Bellefolie zeigt, dass Pop mehr sein kann als Eskapismus – er kann Fragen stellen. Geformt von der rauen Offenheit der norwegischen Westküste und geschärft durch Jahre in Paris übersetzt Bellefolie persönliche Umbrüche in Musik, die sich dem Einfachen verweigert. Ihr Name verweist auf die „belle folie“, die „schöne Verrücktheit“: eine poetische Wahrheit unter der Oberfläche, die sich glatten Erzählungen widersetzt. Vergleiche mit Björk oder den norwegischen Kolleginnen Sigrid und Aurora liegen nahe, doch Bellefolie bleibt eigen. Ihre Musik ist introspektiv und intensiv zugleich, leise und doch eindringlich, experimentell ohne Distanz. Alt-Pop, der nicht gefallen will, sondern in seiner Einzigartigkeit etwas auslöst.
„Modern Apathy“, der Titelsong des Albums, trifft einen Nerv unserer Zeit. „If the world is at stake, but you feel nothing“ – dieser Text wirkt wie ein nüchternes Protokoll kollektiver Überforderung. Bellefolie antwortet darauf mit einem nervös flirrenden Sounddesign: verschobene Rhythmen, experimentelle Drums, schwebende Synths und überlagerte Stimmen erzeugen eine angenehme Unruhe. „In the Clouds“ erweitert den Horizont. Wo zuvor Stillstand herrschte, sucht dieser Track nach Verbindung: zwischen persönlicher Trauer, Naturbildern und einer poetischen Entschleunigung. Der Song schwebt zwischen Intimität und unendlicher Weite, getragen von Bellefolies Stimme, die zugleich verletzlich und kraftvoll klingt. Mit diesen zwei Singles macht Bellefolie neugierig auf ein Album, das die Unruhe der Gegenwart ernst nimmt und Pop als Mittel gegen die Taubheit nutzt.