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The Walkabouts

Am liebsten streunen die Walkabouts rund um den Globus, um Geschichten vom ländlichen Amerika zu erzählen. Jetzt haben die US-Melancholiker mit „The Train Leaves At Eight“ ihr zweites Coveralbum veröffentlicht. Was ihn an den Songs anderer Musiker fasziniert, erklärt Walkabouts-Sänger und Gitarrist Chris Eckman in einem city.mag-Interview.

city.mag: Warum bearbeitet ihr so gerne die Stücke eurer Kollegen?

Chris Eckman: Beim Covern entfernst du dich von dir selbst und deinen eigenen Leidenschaften. Du tauchst in die Gedankenwelt eines anderen Musikers ein, um ein fremdes Werk neu zu erschaffen. Das ist eine faszinierende Aufgabe.

city.mag: Eine große Faszination scheint auch die alte Welt auf euch auszuüben. Warum habt ihr nur Stücke von europäischen Musikern für eure Platte ausgewählt?

Eckman: Während unserer Konzertreisen haben wir die europäische Musik entdeckt. Wir durften oft in Europa spielen und zollen diesem Kontinent als kleines Dankeschön mit „The Train Leaves At Eight“ Tribut. Normalerweise dominiert amerikanische Musik die Szene. Wir wollen nun die Aufmerksamkeit auf europäische Lieder lenken.

city.mag: Inwiefern fühlt ihr euch der europäischen Kultur verbunden?

Eckman: Mich faszinieren die kulturellen Unterschiede. Selbst wenn Europa durch den Euro wirtschaftlich vereinigt ist, wird es keine einheitliche Kultur geben.

city.mag: Eure Platte soll also die kulturelle Vielfältigkeit widerspiegeln?

Eckman: Exakt. Wir haben nur Musiker ausgewählt, die irgendwie landestypisch klingen. Eine spanische Pearl-Jam-Ausgabe hat auf dieser Scheibe nichts zu suchen.

city.mag: Aber Blumfeld. Woher kennt ihr diese Band?

Eckman: Wir haben sie zum ersten Mal 1992 bei einem Festival gesehen. Später hat der Sänger Jochen Distelmeyer uns nach einer Show in Hamburg ein Tape von seiner Band geschenkt. Heute besitze ich alle Blumfeld-Alben. Ich verfolge die Entwicklung dieser Gruppe gespannt.

city.mag: Demnach habt ihr bei der Songauswahl darauf geachtet, dass die Künstler Chancen auf den großen Durchbruch haben?

Eckman: Nein. Goran Bregovic ist zwar der Bob Dylan Sloweniens. Francoise Breut ist dagegen nicht mal in ihrer Heimat Frankreich bekannt. Wir haben einfach Stücke ausgesucht, die uns wirklich interessieren. Zum Beispiel den Neu!-Song „Leb‘ Wohl“. Dieser Band fühle ich mich schon ewig verbunden. Wenn wir früher Partys gefeiert haben und stoned waren, haben wir immer „Neu! 75“ gehört.

Interview: Dagmar Leischow

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