„Was uns verbindet“: Die Unordentlichkeit des Seins im Kino

In den Kinos läuft jetzt der französische Film „Was uns verbindet“ mit einer überragenden Valeria Bruni Tedeschi in der Hauptrolle. Regie bei diesem Wohlfühlfilm führte Carine Tardieu.
Die Konsequenzen einer geplatzten Fruchtblase können unvorhersehbar wachsen: Diese Erfahrung muss die kinderlose Sandra machen, als sie plötzlich den Jungen Elliott über die Türschwelle geschoben bekommt. Der Wohlfühlfilm „Was uns verbindet“ läuft jetzt in den Kinos.
Das Schicksal klopft eines Morgens bei Sandra (Valeria Bruni Tedeschi) an die Tür: Es ist ihr Nachbar Alex (Pio Marmaï, „Die drei Musketiere: D’Artagnan“), in höchster Eile mit seiner hochschwangeren Frau auf dem Weg ins Krankenhaus, der gerade die Furchtblase geplatzt ist. Weil sich auf die Schnelle niemand anders um ihn kümmern kann, schiebt Alex seinen sechsjährigen Sohn Elliott (César Botti) kurzerhand Sandra über die Türschwelle. Es ist ja nur für den Tag … Doch die Mutter stirbt bei der Geburt, und Alex, plötzlich Witwer und alleinerziehender Vater, muss das Baby Cécile aufziehen, die überlebt hat. Die kinderlose Sandra tut sich schwer als Ersatzmutter für Elliott, und es wird noch komplizierter, als sich der überforderte Alex in sie verliebt … Aber wenn Sandra, als Inhaberin einer feministischen Buchhandlung eh immer schwer im Stress, etwas nicht braucht, ist es eine Familie. Oder doch? Auch wenn sie Alex abweist, gewinnt sie doch seine Kinder lieb, und als Elliotts biologischer Vater ihn zu sich nehmen will, fühlt Sandra den Verlust viel stärker, als wenn sie einfach nur die Nachbarin wäre … Als Romanverfilmung („L’Intimité“ von Alice Ferney, in Frankreich ein großer Erfolg) ist der Film mit Handlung mehr als üppig gefüllt, doch Regisseurin Carine Tardieu gelingt es, durch die Episoden in den zwei Jahren nach Céciles Geburt hinweg, die Story packend zu erzählen. Der Film bewegt, weil es ihm gelingt, das Leben in all seiner Unordentlichkeit zu zeigen und nicht versucht, alles in vorgefertigte Spannungsbögen zu verpacken. „Was uns verbindet“ ist eine Feier der Familie, gerade weil dieser zusammengewürfelte Clan alles andere als perfekt ist – und trotz aller Tragik ist es ein Wohlfühlfilm mit einer überragenden Valeria Bruni Tedeschi (, „In den besten Händen“) in der Hauptrolle.