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White Americas Albtraum! Bad Bunny für die Superbowl-Halftime-Show 2026 angekündigt

Latin-Superstar Bad Bunny spielt die Halftimeshow des Superbowl 2026
Latin-Superstar Bad Bunny spielt die Halftimeshow des Superbowl 2026 (Amazon Music)

Taylor Swift? Post Malone? Jay-Z? Viele Namen schwirrten in den vergangenen Wochen durch die sozialen Medien, nun ist es jemand ganz anderes geworden, der in der Halftime-Show des Superbowl 2026 auftreten wird: Bad Bunny. Eine Wahl, die für Diskussionen im so zerrütteten Amerika sorgt.

Lange wurde gerätselt, nun ist es amtlich: Latin-Superstar Bad Bunny spielt die vielleicht prestigeträchtigsten 15 Minuten des ganzen Jahres. Denn wenn die größte Footballiga der Welt, die NFL, am 8. Februar 2026 im kalifornischen Santa Clara ihr Finale austrägt, wartet die Welt neben den beiden austragenden Football-Teams auch immer gebannt auf die Bekanntgabe des musikalischen Acts für die große Halbzeit-Performance. In den letzten Jahren sind Künstler:innen wie Rihanna, Kendrick Lamar oder The Weeknd aufgetreten, nun ist der derzeit größte lateinamerikanische Sänger an der Reihe.

Bad Bunny beim Superbowl: Diskussionen vorprogrammiert

Dass die Wahl der Halftime-Show-Performer:innen für Diskussionen sorgt, ist sowieso eine Selbstverständlichkeit, doch im Falle von Bad Bunny wird es mit Sicherheit sogar über die üblichen, meist schnell verebbenden Debatten hinausgehen. Denn wenn die meist roten Kappen tragenden, sich Morgan Wallen wünschenden Gegner dieser Nominierung sich schon beispielsweise im letzten Jahr über Kendrick Lamar echauffierten und wahlweise „Kennt man den?“ oder „Das hat mit Football nichts zu tun“ auf die Kommentarspalten losgelassen haben, sind sie mit Bad Bunny noch eine Spur unzufriedener. Denn der aus Puerto Rico stammende Sänger singt und rappt auf Spanisch und behandelt gerade auf seinem letzten Album „Debí tirar más fotos“ vorrangig Themen wie Kolonialisierung und Gentrifizierung. Viel politische Meinung also, etwas, das schon Lamar in seine mit einem Emmy ausgezeichnete Superbowl-Show maßgeblich eingebracht hat. In einem Land, wo die Einwanderungsbehörde ICE unter Kommando von Donald Trump dieser Tage gnadenlos Lateinamerikaner:innen aufspürt und abschiebt, ist alleine die Ernennung Bad Bunnys schon ein Statement mit Tragweite.

Ein Statement gegen Trump?

Wer sich aber nun freut, dass sich die große Gelddruckmaschine NFL gegen die Politik des republikanischen Präsidenten stellt, liegt falsch. Ligachef Roger Goodell ist seit Jahren dabei, sein Produkt noch globaler aufzustellen, lässt reguläre Spiele in Mexiko, Brasilien oder auch Deutschland stattfinden und wünscht sich laut Aussagen in Zukunft, dass jedes Team in der Saison mindestens ein Spiel im Ausland spielt. Der Zuspruch, die Einschaltquoten und damit auch das Geld der großen lateinamerikanischen Welt kommt ihm dabei also nur gelegen, weshalb eine Halftime-Show ihres größten musikalischen Helden mindestens kalkuliert ist.

Die Variable Jay-Z und eine Ausnahme

Dass Bad Bunny den Zuschlag im Gegensatz zu den ebenfalls hoch gehandelten Taylor Swift, Morgan Wallen oder Post Malone erhalten hat, liegt indes auch an einem anderen Rapper. Seit 2019 halten Jay-Z und seine Firma Roc Nation die Zügel in der Hand, wenn es um die Auswahl der Acts geht. Nicht umsonst hießen die letzten Artists Usher, Dr. Dre oder eben Kendrick Lamar und waren damit eindeutig dem HipHop und R’n’B zuzuordnen. Waren es in den Jahren vor Jay-Z noch vor allem Pop- oder Rock-Artists wie Lady Gaga, Bruno Mars oder Prince, tragen die Besetzungen mittlerweile ganz klar die Handschrift des Rap-Moguls. Bad Bunny reiht sich als einer der größten Rapper dieser Zeit wie von selbst in diese illustre Liste ein, wenngleich er eben nicht die derzeitigen USA widerspiegelt und gegen alles steht, was das White America so liebt.

Doch so oder so, am 8. Februar wird auf dieser riesigen Bühne ein Lateinamerikaner stehen und damit einen Teil Amerikas repräsentieren, der einen schwierigen Stand im rotgefärbten US-Amerika hat. Bad Bunny selber hat deshalb vor einiger Zeit verkündet, dass er keinen Auftritt in den USA mehr geben wird – eine Aussage, die er jetzt zumindest für eine Show außer Kraft setzt. Auf den sozialen Medien schrieb er: „Ich habe in diesen Tagen darüber nachgedacht und nachdem ich mit meinem Team gesprochen habe, denke ich, dass ich nur einen Termin in den Vereinigten Staaten wahrnehmen werde.“ Es bleibt abzuwarten, wie er diesen einen Termin nutzen wird.

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