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Wolf Haas stellt „Wackelkontakt“ vor

Portraitfoto Wolf Haas, der mit seinem neuen Roman „Wackelkontakt“ auf Lesereise geht
(Foto: Rainer Iglar)

Mit „Wackelkontakt“ hat Wolf Haas einen Metaroman geschrieben: Seine beiden Protagonisten existieren nur, weil der jeweils eine über den anderen in einem Roman liest.

Ein Trauerredner in Wien und ein Mafia-Aussteiger aus Süditalien stehen im Zentrum von Wolf Haas’ neuem Roman: „Wackelkontakt“ ist nicht nur extrem unterhaltsam, sondern bringt einen beim Lesen spielerisch zum Nachdenken über Realität und ihre Entstehung im menschlichen Geist. Mit einer umfangreichen Lesereise stellt Wolf Haas „Wackelkontakt“ vor.

Worum geht es in „Wackelkontakt“ von Wolf Haas?

Der Wiener Trauerredner Franz Escher wartet auf den bestellten Elektriker, der ihm die Steckdose in der Küche reparieren soll. Als der endlich kommt und sich an die Arbeit macht, vertieft sich Escher wieder in den Roman über den Mafia-Aussteiger Elio Russo, der als Kronzeuge 27 hochrangige Mitglieder der ’Ndrangheta hinter Gitter gebracht hat und dafür im Jahr 2002 eine neue Identität erhält: Elio wird als Marko Steiner ein neues Leben in Deutschland beginnen. Marko aber liest während der Reise ein Buch über einen Wiener Trauerredner mit dem Namen Escher, bei dem gerade ein Elektriker in der Küche werkelt und der jetzt an die Tür geht, weil es schon wieder geklingelt hat. In einem Moment der Verwirrung schaltet Escher die rausgenommene Sicherung wieder ein, und in der Küche fällt der Elektriker tot um.

Wolf Haas mit mit „Wackelkontakt“ einen Metaroman geschrieben, der das Moebiusband literarisch umsetzt. Das hat mehrere Konsequenzen: Die Wirklichkeit findet innerhalb der Literatur statt, beide Protagonisten existieren nur, weil der jeweils eine über den anderen in einem Roman liest, wobei die Handlung von Elio/Marko sich über zwei Jahrzehnte erstreckt, während bei Franz Escher die Zeit vom Eintreffen des Elektrikers bis zu dessen Beerdigung verstreicht. Was dazwischen passiert, wie Wolf Haas das Moebiusband im Detail ins Literarische überträgt, ist das Spannende an diesem oft komischen, immer wieder einfühlsamen und manchmal auch latent thrillerartigen Roman.

Wolf Haas geht mit „Wackelkontakt“ auf Lesereise

18. 3. Berlin, Großer Sendesaal des rbb

21. 3. Hamburg, Deutsches Schauspielhaus

22. 3. Köln, WDR Funkhaus

23. 3. München, Münchner Volkstheater

7. 5. Hannover, Schauspiel Hannover

18. 10. Nürnberg, Tafelhalle

19. 10. Heidelberg, Karlstorbahnhof

20. 10. + 21. 10. Frankfurt, Mousonturm

4. 12. Düsseldorf, zakk

5. 12. Stuttgart, Theaterhaus

Wer sich für die Veranstaltungen mit Wolf Haas interessiert, sollte auch die Termine der Lesereise von Heinz Strunk checken!

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