Wrekmeister Harmonies: We love to look at the Carnage
Wrekmeister Harmonies erkunden fortwährenden, betäubenden Schmerz – ihr hintergründigstes, verstelltestes und doch unmittelbarstes Album.
Es ist stets ein Vergnügen, den Ankündigungen der Gäste der neuesten Wrekmeister-Harmonies-Platte entgegen zu fiebern. Das Kern-Duo J.R. Robinson und Esther Shaw versteht es, sich Mitmusiker*innen einzuladen, die ihre dunkle Klangwelt aus Postrock, Drone und Metal verstehen, sie jedoch auch durch eigene Perspektiven erweitern. So auch beim nunmehr siebten Album „We love to look at the Carnage“: Mit dabei sind Xiu-Xiu-Chef Jamie Stewart und Thor Harris von Swans.
Wrekmeister Harmonies erkunden fortwährenden, betäubenden Schmerz
Harris setzt subtile Akzente, die Stücke sind durchweg zu entschleunigt, als dass sein geduldiges Spiel wie bei Swans in Crescendos münden könnte. Stewarts Gegenwart ist indes merklicher: Der ohnehin schon unterkühlte Postrock der Harmonies wirkt durch seine elektronischen Einschübe wie betäubt. Aber das ist ihr Sinn und Zweck: Auch Robinson liefert einen entrückt wirkenden Vortrag zwischen Spoken Word und Nick-Cave’schem Sprechgesang, der sich textlich anhaltendem Schmerz und Betäubung widmet – ihr hintergründigstes, verstelltestes und doch unmittelbarstes Album. jl
We love to look at the Carnage erscheint am 21. Februar via Thrill Jockey Records.