ZERV – Zeit der Abrechnung: Arroganz gegen Renitenz in der ARD
Handel mit Kriegswaffen in der Nachwendezeit: Die Serie „ZERV – Zeit der Abrechung“ startet jetzt in der ARD und in der Mediathek.
ZERV – Zeit der Abrechnung in Berlin 1991: Kommissar Peter Simon (Fabian Hinrichs) ist gleichermaßen voller Vorurteile und Engagement. Frisch nach Berlin versetzt, muss er sich mit der Wiedervereinigungskriminalität auseinandersetzen, denn in dieser Sparte herrscht gerade Goldgräberstimmung. Schon bald meint Simon zu spüren, dass die Ost-Kollegin Karo Schubert (Nadja Uhl) ihn mit ihrer weniger verbissenen Art in der Ermittlung nicht nur ausbremst, sondern regelrecht blockiert. Doch sein Chef macht ihm klar, dass die Zentrale Ermittlungsstelle für Regierungs- und Vereinigungskriminalität (ZERV) mit dem Ost-Kommissariat zusammenarbeiten muss. Notgedrungen versuchen es Simon und Schubert miteinander.
Die Serie ZERV – Zeit der Abrechnung (ab heute im Ersten und in der ARD-Mediathek) lässt ost- und westdeutsche Biografien spannend und kurzweilig in einer Kriminalhandlung aufeinanderprallen. Die Komik, die dabei entsteht, ist vom Drehbuch zwar gewollt, aber erst von Akteuren wie Fabian Hinrichs oder Thorsten Merten auf die Spitze getrieben. So weiß man schon am Ende der ersten Folge des Sechsteilers nicht mehr, was man stärker will: die Auflösung des Falls um illegalen Handel mit Kriegswaffen oder die Fortführung des Culture Clashs zwischen Ost und West. Der Serientitel ZERV – Zeit der Abrechnung mag sperrig sein – die Serie ist kurzweilig, komisch und gleichzeitig ernsthaft. jw