„15 Liebesbeweise“ im Kino: Elternliebe und Bürokratie
„15 Liebesbeweise“ heißt der Film von Alice Douard, der von zwei lesbischen Frauen mit Kinderwunsch handelt und jetzt bei uns in den Kinos startet. In den Hauptrollen: Ella Rumpf und Monia Chokri.
Liebe in Zeiten einer Schwangerschaft: In „15 Liebesbeweise“ fiebern zwei Frauen auf die Geburt ihres ersten Kindes hin – und stoßen dabei auf allerlei Widerstände. Nicht nur in Familie und Freundeskreis, sondern auch bei sich selbst. Der Film startet jetzt in den Kinos.
Zwar dürfen gleichgeschlechtliche Paare in Frankreich seit 2014 heiraten, doch ein Kinderwunsch bleibt bürokratisch schwierig: Wer das Kind nicht austrägt, muss adoptieren. So ergeht es auch Céline (Ella Rumpf, „Die Gleichung ihres Lebens“, „Tokyo Vice“), deren Ehefrau Nadia (Monia Chokri, Regisseurin von „Die Natur der Liebe“) von einem anonymen Samenspender schwanger ist. Neben dem ohnehin komplexen Adoptionsablauf ist Céline darauf angewiesen, dass Menschen aus ihrem Umfeld positive Aussagen über sie machen. Erst wenn diese „Liebesbriefe“ das Amt überzeugen, darf sie offiziell als Mutter gelten. Regisseurin Alice Douard beobachtet ihre werdenden Mütter genau und liefert mit „15 Liebesbeweise“ ein politisch und emotional starkes Porträt. Das französische Adoptionssystem wird kritisch hinterfragt, gleichzeitig begleitet der Film Céline und Nadias emotionalen Reifeprozess. Humorvolle, aber auch klischeehafte Momente lockern die Geschichte auf und wirken befreiend. Vor allem die beiden Hauptdarstellerinnen verleihen der bittersüßen Liebeserklärung ans Elternwerden Tiefe und Authentizität.