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Aida: Großes Festspielhaus, Salzburg

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(Foto: © Salzburger Festspiele / Monika Rittershaus)

Katze im Sack: „Aida“ bei den Salzburger Festspielen

„Aida“ ist ein Publikumsrenner, nach Meinung vieler Kritiker die wohl schönste Oper Giuseppe Verdis, mit der ein Intendant im Grunde nichts falsch machen kann. Allerdings ist das Publikum ein scheues Reh, und gerade wo eine große Verehrung für das Stück existiert, reagieren die Zuschauer gerne mal beleidigt, wenn ein allzu beherzter Regiezugriff den erwarteten Theatergenuss unterläuft.

Ob so etwas bei den Salzburger Festspielen droht? Das ist das Risiko: Man weiß es nicht. Weil nämlich Regisseurin Shirin Neshat zwar eine bekannte Fotokünstlerin und Filmemacherin ist, als Theater- und Opernregisseurin allerdings mit „Aida“ ihr Debüt gibt. Entsprechend hat Salzburg ein wenig die Katze im Sack gekauft, aber solche Quereinsteiger-Karrieren gibt es ja von Berlin bis Bayreuth derzeit häufiger, vorwerfen will man das den Festspielen nicht. Zumal Neshat ein Gespür fürs Geschichtenerzählen hat, einen Sinn für Bilder und nicht zuletzt eine biografische Anbindung an das „Aida“-Thema, die nicht unter den Tisch fallen sollte: Neshat, geboren 1957 im iranischen Qazvin, lebt seit langem in den USA, weiß also, worum es geht, wenn von Exil gesprochen wird.

Wem das noch nicht reicht, für den gibt es immer noch die Musik: Am Pult steht Riccardo Muti, die Titelpartie singt Anna Netrebko.

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