Alexa Feser & die Berlin Strings
Aus laut werde leise: Popfrau Alexa Feser zieht mit den Berlin Strings akustisch durch die Lande.
Wenn sie kreativ sein will, zieht sie um. Und weil Alexa Feser auf ihrem letzten Album auch mal lauter werden musste, reist sie jetzt mit einer Akustiktour an ganz intime Orte.
Alexa, du warst zunächst Hintergrundsängerin für No Angels, Thomas Anders und Ricky Martin, hast dann als Alexa Phazer ein Dancepop-Album aufgenommen, und schließlich kam im Jahr 2014 mit dem Album „Gold von Morgen“ der große Durchbruch.
Alexa Feser: Ich habe lange durchgehalten und muss sagen, es war bisher eine wirklich schöne Reise. Mit so großem Zuspruch habe ich tatsächlich nicht gerechnet, denn ich mache ja keinen Konsenspop, sondern Musik, die nah ran geht und auch mal wehtun kann.
So wie auf deinem aktuellen Album „Zwischen den Sekunden“ etwa mit dem Song „Herz aus zweiter Hand“, in dem es um die emotionalen Schrammen geht, die man in eine neue Beziehung mitbringt.
Feser: Wenn man älter wird und sein Herz schon einige Male verschenkt hat, möchte man besonders darauf aufpassen. Es hat Gebrauchsspuren, ist einige Male zusammengeflickt worden und braucht eine besonders pflegliche Behandlung.
Du ziehst ständig um, und für deine aktuelle Platte hast du dir sogar eine Wohnung am Berliner Alexanderplatz gesucht.
Feser: Um kreativ zu sein, hilft es mir, der Bequemlichkeit zu entfliehen. Indem ich an einen neuen Ort ziehe, setze ich mich einer gewissen Ungemütlichkeit aus, das hat mich immer inspiriert. Ich finde es aufregend, mein Zuhause auch dann zu verlagern, wenn ich mich eigentlich wohl fühle. Und bei der letzten Platte bin ich bewusst auch an den kontroversesten Ort Berlins gezogen, denn ich wollte ein Album über die Essenz der Menschen schreiben. Ich habe Schallschutzfenster gehabt, aber manchmal musste ich alles aufreißen und den Lärm richtig in mich aufsaugen.
Kein Wunder, dass der Sound von „Zwischen den Sekunden“ mit Beat-Einsprengseln, Coldplay-artigen Chören und den Geigen des Babelsberger Filmorchesters etwas üppiger ausgefallen ist. Aber das nimmst du jetzt ja raus, wenn du mit den Stücken auf Akustiktour gehst.
Feser: Dass die Lieder vielleicht etwas größer klingen, war nicht unbedingt die Absicht. Ich denke, der Sound ist auf natürliche Art gewachsen, vielleicht sind die Drums und die Beats etwas in den Vordergrund gerückt. Insgesamt glaube ich aber, dass ich mir als klassische Songschreiberin am Klavier treu geblieben bin.