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Kunst- und Kulturförderung: Alexandra Georgieva im Interview

Alexandra Georgieva The Power of the Arts
(© Bernd Brundert)

Mit „The Power of the Arts“ setzt sich die Philip Morris GmbH für eine offene Gesellschaft ein. kulturnews hat mit Jurymitglied Alexandra Georgieva über den Förderpreis gesprochen.

Alexandra Georgieva ist neben ihrer Jurytätigkeit bei „The Power of the Arts“ Ballettdirektorin des Friedrichstadt-Palastes sowie Choreographic Supervisor und Choreographin bei der ARISE Grand Show. Zudem ist sie seit 2014 Kuratoriumsmitglied der Dell’Era-Gedächtnis-Stiftung und seit 2017 Teil des Präsidiums der Bundesdeutschen Ballett und Tanztheaterdirektoren Konferenz.

Alexandra Georgieva, Sie sind seit 2019 Jurymitglied bei „The Power of the Arts“. Was hat Sie dazu bewegt, sich für Kunst- und Kulturförderung einzusetzen?

Seit ich als Tänzerin in den 1990er Jahren von Bulgarien nach Berlin kam, hat sich die Welt komplett verändert. Und ich meine nicht zum Schlechten. Wer wie ich von einer Außenperspektive sieht, welche Möglichkeiten, welchen Status Künstlerinnen und Künstler in Deutschland haben, weiß, dass die Kulturförderung eine entscheidende Rolle spielt. Mir ist es eine Ehre, besonders solche Projekte zu honorieren, die über die Kunst hinausgehen und sich visionär gesellschaftlichen Fragen stellen. Zudem gibt mir die Juryteilnahme die Möglichkeit, einen Einblick in vielfältige Kunst- und Kulturprojekte zu erhalten und es ist mir eine große Freude zu sehen, was sich in diesem Bereich alles bewegt und wie viele Projekte nachhaltig zu positiven Veränderungen in unserer Gesellschaft beitragen.

Die Jurymitglieder kommen aus den verschiedensten Bereichen, jeder mit einem anderen Ansatz. Kann es da auch herausfordernd sein, Projekte aus so unterschiedlichen Perspektiven zu bewerten?

Es kann durchaus herausfordernd sein, doch das ist gut so. Wir alle bringen eine eigene Perspektive mit und das ist in den Diskussionen spürbar. Das ist aber eher fruchtbar als störend, denn es macht unseren Austausch so wertvoll und auch gewinnbringend. Dabei kommt übrigens nicht nur der fachliche Aspekt zum Tragen – wir sind schließlich auch Menschen und als solche nehmen wir Projekte wahr und fühlen uns von den unterschiedlichen Projekten berührt.

Worauf achten Sie als Tänzerin und Choreografin bei der Auswahl der Projekte besonders?

Mein Fokus liegt darauf, dass jede neue Generation den Tanzbegriff weiterentwickelt und neu definiert. Ich bin immer sehr gespannt, diese Entwicklung mitzuverfolgen! Zu meiner Zeit gab es eine eng gefasste Idee von Tanz auf der Bühne. Heutzutage wird der Kunstbegriff viel weiter gefasst und auch das Publikum versteht unter Tanz so viel mehr als noch vor einigen Jahren. Abgrenzungen zu anderen Disziplinen der Kunst werden verschoben. Die althergebrachten Formen lösen sich auf und so entsteht etwas Neues. Darauf achte ich und dieser Mut zu Neuem gefällt mir.

Bei „The Power of the Arts“ geht es um gemeinnützige Projekte, die sich für eine offene Gesellschaft einsetzen. Welche Rolle kann Tanz dabei einnehmen und wie kann er zu diesem Ziel beitragen?

Wie auch in der Musik kann man im Tanz nonverbal kommunizieren. Das eröffnet völlig neue Räume, da gerade das Element der nichtsprachlichen Kommunikation so viel in den Menschen auszulösen vermag. Demzufolge bietet der Tanz einzigartige Vorteile, so können zum Beispiel Gruppen kooperieren bzw. zusammenarbeiten, die unterschiedliche Sprachen sprechen. In diesem Fall ist Tanz die gemeinsame Sprache.

Die Bewerbungsphase läuft noch bis Mitte Juni. Auf was sind Sie dieses Jahr gespannt, und worauf freuen Sie sich am meisten?

Ich freue mich besonders auf Projekte, die nicht zwingend aus Metropolen kommen. Dass die urbanen Zentren auch Schmelztiegel für die unterschiedlichsten Entwicklungen im Tanz sind, ist meist erwartbar. Aber vor zwei Jahren konnten wir sehen, wie viel Potential jenseits der großen Städte zu finden ist und was für großartige Projekte in der Peripherie entstehen, die dort ganz besondere Wirkungen entfalten können. Im vergangenen Jahr hat mir dies ein wenig gefehlt, darum würde ich mich persönlich besonders freuen, in diesem Jahr wieder mehr Tanzprojekte aus dem ländlichen Raum unter den Bewerbungen zu sehen.

Alle weiteren Infos zur Initiative „The Power of the Arts“ der Philip Morris GmbH gibt es hier.

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