„Almania – Staffel 2“ mit Phil Laude in der ARD: Eine totgerittene Formel?
Der trottelige Alman-Lehrer ist zurück in der ARD und in der Mediathek. Neben Phil Laude glänzt Edin Hasanović mit Gastauftritt. Was kann Staffel 2 sonst?
Neues Schuljahr, alte Probleme: Frisch verbeamtet kehrt der überambitionierte und völlig vertrottelte Lehrer Frank Stimpel (Phil Laude) zurück an die Gesamtschule. Fest entschlossen, seine Schüler:innen über den klassischen Frontalunterricht hinaus zu fördern, bietet er einen Tanzkurs, Berufsorientierung und den etwas anderen Sexualkundeunterricht an. Wie schon in „Almania – Staffel 1“ (hier unsere ausführliche Review) schießt der biedere Kurzarmkarohemd-Typ weit übers Ziel hinaus und wird zur Lachnummer. Zudem erwarten Frank in Staffel 2 der deutschen Comedyserie (ab sofort streamen in der ARD-Mediathek) nun auch noch ganz persönliche Probleme.
„Almania – Staffel 2“ in der ARD und der Mediathek
Hatten sich durch die Wohngemeinschaft mit Kollege Yunus (Zejhun Demirov) bereits in der ersten Staffel Privates und Berufliches verschmischt, ist Franks Freundin Lisa-Britt (Sina Tkotsch) nun auch noch Teil des Kollegiums. Was das ganze noch komplizierter macht: Die penible Lisa-Britt ist bei Yunus und Frank eingezogen. Mit dem Ziel, Yunus aus der WG zu verdrängen. Und plötzlich krachen die Fronten aufeinander: Ramadan-Regeln treffen auf Mark-Forster-Live-DVD-Abende.
Es ist genau diese Formel des Kultur-Clashs, die – wie auch schon in Staffel 1 von „Almania“ – durch die Folgen trägt: der Alman-Lehrer und die Problemschüler:innen. Vorurteile und Stereotypen entpuppen sich als falsch. Hinter dem Investmentbanker steckt ein armes Würstchen. Okay. Wäre da nicht Phil Laudes gutes Timing, der spürbare Spaß, den alle am Set gehabt haben müssen, und ein paar wirklich tolle Performances wie etwa die von Episodengast Edin Hasanović, würde man vor lauter Augenverdrehen kaum noch etwas mitbekommen. Entweder sind die Kultur-Clash-Pointen für ein sehr junges oder ein sehr öffentlich-rechtliches Publikum gedacht. Theater-AG zwischen „The Office“ und „Fuck ju Göthe“, YouTube-Ästhetik von vor zehn Jahren im ÖRR. Zu zahm, zu offensichtlich, zu oft derselbe Witz.