„Am Ende – Die Macht der Kränkung“ auf ZDFneo
Was entscheidet am Ende den Verlauf einer Biografie? Staffel 2 der Anthologie-Dramaserie „Am Ende – Die Macht der Kränkung“ jetzt in der ZDF-Mediathek und auf ZDFneo.
„Am Ende – Die Macht der Kränkung“: Ab sofort in der ZDF-Mediathek streamen
„Ein paar Wochen, Monate vielleicht“: Eine Schockdiagnose wirft David (Golo Euler) völlig aus der Bahn – er wird sterben. Sein Leben scheint bis hier hin ganz gut verlaufen zu sein: Er ist glücklich verheiratet, hat einen Sohn, eine intakte Familie, gute Freunde, ein schönes Haus. Doch als auf seiner Trauerfeier Davids Ärztin einen Brief vorliest, den er wenige Tage vor seinem Tod geschrieben hat, reißen alte Wunden und tief vergrabene Konflikte wieder auf. Was wie eine versöhnliche Verabschiedung beginnt, endet in einem Rundumschlag. Die zweite Staffel der Anthologie-Dramaserie Am Ende – Die Macht der Kränkung steigt tief in die verborgenen Beziehungsstrukturen einer Familie und eines Freundeskreises ein und illustriert dabei sehr genau, wie nah bewusste und unbewusste Kränkungen beieinander liegen und wie sehr auch das Unausgesprochene verletzten kann.
In vielen Familien und Freundeskreisen ist es ein Problem: das Schweigen. Wo wenig oder nur selten ehrlich kommuniziert wird, entstehen Konflikte und passive Aggressionen. Dass in solchen Konstellationen eine unheimliche – und doch kaum zu fassende – Gewalt herrscht, wird oft erst erkannt, wenn es zu spät ist – so auch in Davids Fall. Erst als ihn ein alter, verschollener Schulfreund kurz vor seinem Tod besucht, fällt es David wie Schuppen von den Augen: Jede seiner Handlungen, seiner Worte, seiner Kränkungen der letzten Jahre hatte einen Einfluss auf die Menschen um ihn herum, und deren Reaktion verursachten wiederum weitere Wellen, die sich irgendwann zu einer Sintflut aufbäumten.
Am Ende – Die Macht der Kränkung zieht einen Schlussstrich unter eine Biografie, als eine Summe aller erlebten Kränkungen, und reißt dafür zurück in die Jugend des Verstorbenen. Jede Folge erzählt die Geschichte aus der Perspektive einer neuen Person der Trauergemeinde, und so setzt sich schließlich ein Butterfly-Effekt-Puzzle zusammen, das schmerzlich beweist, wie weit Selbst- und Fremdwahrnehmung manchmal auseinander klaffen können und wie viel Macht in jedem ausgesprochenem wie auch in jedem unausgesprochenem Wort liegt.