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America! America! How real is real? Baden-Baden, Museum Frieder Burda

Fremde Nähe: Das Museum Frieder Burda schaut in die USA

Amerika ist uns fremd geworden – wir starren entsetzt nach Westen und fragen uns, wie der ungehobelte Barbar Donald Trump dort nur Präsident werden konnte (und ignorieren dabei, dass Trumps politische Ästhetik als klassischer Rechtspopulismus ungarischer oder österreichischer Bauart eher europäisch als amerikanisch anmutet). Auch kulturell wendet sich Europa von Amerika ab, selbst wenn der Einfluss der USA in Popkultur, Kino und Bildender Kunst weiter hoch bleibt.

Diesen Einfluss dokumentiert die Ausstellung „America! America! How real is real?“, die noch bis 21. Mai im Museum Frieder Burda in Baden-Baden zu sehen ist. Selbst wenn der Anspruch „rund 70 Meisterwerke der US-Gegenwartskunst“ zu zeigen, ein wenig konterkariert wird, indem das Ausstellungsmarketing vor allem auf Stars der Pop Art wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein und James Rosenquist abzielt. Die mögen zwar publikumswirksam sein, „Gegenwartskunst“ im eigentlichen Sinne sind sie aber keine.

Wobei das natürlich durchaus als uramerikanische Strategie durchgeht: interessante aber schwer zugängliche Themen ins Bewusstsein zu schmuggeln, indem man marktschreierisch große Namen in den Vordergrund rückt.

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