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Angela Merkel in täuschend echter Fotoserie

Alles, was noch nicht gewesen ist, ist Zukunft, wenn es nicht gerade jetzt ist. Andreas Mühe, Merkel Porträt Studio, 2011
Andreas Mühe, Merkel Porträt Studio, 2011 (© VG Bild-Kunst, Bonn 2021)

„Alles, was noch nicht gewesen ist, ist Zukunft, wenn es nicht gerade jetzt ist“ in der Kunsthalle im Lipsiusbau der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden spielt mit der Fiktion.

Angela Merkel ganz privat? So könnte man sie sehen, die Bildserien von Andreas Mühe. Viel mehr zeigt der Fotograf den inszenatorischen Charakter politischer Bildproduktion. Zum Ende der Ära Merkel präsentieren die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die Ausstellung „Alles, was noch nicht gewesen ist, ist Zukunft, wenn es nicht gerade jetzt ist“. Der etwas lang geratene und sperrige Titel geht dabei auf ein Originalzitat der Kanzlerin zurück.

Andreas Mühe inszeniert Angela Merkel mal als Original, mal als Double. Für die Betrachtenden ist dieser Unterschied jedoch schwer bis gar nicht zu erkennen. Mit der Fotoserie in der Kunsthalle im Lipsiusbau weist der Künstler auf eine der zentralen Fragen der Fotografie hin: Wie sieht es mit Authentizität und Glaubwürdigkeit der Bilder aus? Wieviel Wahrheit steckt in ihnen? Und wie leicht lässt sich mit Bildern manipulieren?

Auf der anderen Seite ist eben diese Art der Darstellung ein etabliertes Narrativ, wenn es um die Präsentation von Machthabenden geht. Die Ausstellung setzt sich mit den rund 70 Werken mit der gesellschaftlichen Erwartungshaltung von Machdarstellungen auseinander, aber auch um deren Fiktionalisierung.

„Alles, was noch nicht gewesen ist, ist Zukunft, wenn es nicht gerade jetzt ist“ läuft noch bis zum 29. August. Ausstellungsort ist die Kunsthalle im Lipsiusbau der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

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