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Anohni: Kunsthalle Bielefeld

Transgender: Anohni in der Kunsthalle Bielefeld.

Popmusiker sind Marken, und Marken tut es nicht gut, wenn man sie radikal verändert. Antony Hegarty etwa hatte sich ein dankbares Publikum für seinen melancholischen Chansonpop herangezüchtet, da ist es durchaus ein Problem, dass Hegarty vor einiger Zeit bekannt gab, transgender zu sein, zukünftig Anohni zu heißen und musikalisch in Richtung Elektropop umzuschwenken.

Anohnis Debütalbum „Hopelessness“ wurde in der kulturnews als „sehr zeitgemäßes und somit widerborstiges Elektronikalbum“ gelobt – aber wer bekommt es zu hören? Immerhin, falls es mit der Musikerinnenkarriere nichts wird, bleibt die Bildende Kunst: Die Ausstellung „My truth“, die noch bis 16. 10. in der Kunsthalle Bielefeld zu sehen ist, zeigt Anohni als versierte Collagenkünstlerin, die zudem mit Arbeiten von James Elaine, Peter Hujar und Kazuo Ohno die eigenen Einflüsse vorbildlich offenlegt.
BIELEFELD, KUNSTHALLE 23. 7.–16. 10.

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