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„Another Monday“: Mysteryserie auf ZDFneo

„Another Monday“ auf ZDFneo und in der ZDF-Mediathek: Die Mysteryserie hält die ganze Welt in einer Zeitschleife gefangen. Doch nicht jeder merkt es …

2:13 Uhr, immer wieder 2:13 Uhr – und Freya (Susanne Bormann) wacht mitten in der Nacht neben ihrem Ehemann Malte (Ulrich Brandhoff) auf. Schon seit längerem will sie ihn verlassen, doch es gibt einfach kein Entkommen: In Another Monday (ab sofort in der ZDF-Mediathek) durchlebt Freya immer und immer wieder ein und denselben Tag. Ihr Alltag wird zum Albtraum, ohne glückliches Erwachen. Doch sie scheint nicht als Einzige in der Zeitschleife gefangen zu sein.

Neben Freya leidet auch Moritz (Ben Münchow), ein Patient ihres Therapeutengatten, an dem mysteriösen Phänomen. Selbst vier Selbstmorde konnten ihn nicht aus seiner Alltagshölle befreien. Als Freya in eine Therapiesitzung der beiden platzt, kommt es zum Handgemenge und Moritz landet im Krankenhaus, wo es anscheint noch eine weitere Person gibt, die von den unerklärlichen Zeitsprüngen gebeutelt wird. Mit der schwangeren Krankenhausschwester Sophie (Alina Stiegler) sind sie nun schon zu dritt. Doch schon bald wird klar, dass die ganze Welt in einem 24-Stunden-Loop gefangen ist, sich bloß nur wenige dessen bewusst sind …

„Another Monday“: Mysteryserie auf ZDFneo und in der ZDF-Mediathek

Another Monday reiht sich in einen regelrechten Groundhog-Day-Hype der letzten Jahre ein: Der Kurzfilm „Two distant Strangers“, die Komödie „Palm Springs“ oder die hochwertige Netflix-Serie „Matrjoschka“ sind nur einige der etlichen Geschichten, die zuletzt mit der Murmeltiertag-Zeitschleife an den Start gingen. Die sechsteilige ZDF-Serie erfindet das Rad also nicht gänzlich neu, schöpft aber das Potenzial einer Zeitschleifengeschichte gut aus: Die Zuschauer:innen werden vor die Frage gestellt, was die Tat einer einzelnen Person bewirken kann. Im poetischen Sinne des Schmetterlingseffekts wie auch im Alltäglichen. Diese Lesart trifft den Nerv aktueller Verzichtsdebatten und macht das Persönliche politisch.

Die allegorische Erzählung des Gefangenseins lässt zudem weiteren Interpretationsspielraum offen: Another Monday hält die Menschen nicht nur in der Zeit, sondern ebenso in repressiven Strukturen und toxischen Beziehungen gefangen. Schwierig wird es allerdings, wenn uns die Serie erzählt, dass es eine Gruppe „Erweckter“ gibt, die das Spiel durchschaut haben. Das klingt dann, wenn auch nicht intendiert, ein wenig nach dem „Wacht endlich auf!“ einiger Verschwörungserzählungen. Ob dieses Motiv im Laufe der Serie gebrochen wird, bleibt abzuwarten.

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