Arc Iris – Moon Saloon
„Moon Saloon“ von Arc Iris lässt uns überfordert und ratlos zurück.
Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Philipp Kressmann, Carsten Schrader und Mitja Steffens von der kulturnews. Und ein Gast: die gar wunderbare Stella Sommer, die mit ihrer Band Die Heiterkeit unlängst das Meisterwerk „Pop + Tod I + II“ veröffentlicht hat.
Stella: Was ist das denn? Erst dachte ich, das wäre ja total weit draußen, letztlich ist es dann ja aber doch irgendwie sehr klassisch folkig. Erinnert an Joanna Newsom. Ist mir teilweise etwas zu Fabelwesenmäßig und die Stimme auf Dauer zu niedlich. Die Songs und Harmonien sind aber toll.
Mitja: Ja, bei Arc Iris erinnere ich mich auch an Newsom und ebenso an Lykke Li oder St. Vincent und sogar etwas an die Tune-Yards. Die Bandbreite an Inspirationen erscheint so groß, dass ich nach jedem weiteren Song kaum mehr wusste, wie der vorherige klang. Am Ende fehlt mir etwas, das mich nicht an die genannten, sondern eben an Arc Iris erinnert.
Carsten: Ich glaube, ich wollte mich irgendwie nicht auf dieses Album einlassen, und vielleicht ist es auch bei mir die Stimme Jocie Adams wegen der ich mich sträube. Eigentlich spricht ja alles für das US-Trio, nicht zuletzt auch Produzent David Wrench, der sich mit FKA Twigs und Jamie XX mehr als empfohlen hat.
Philipp: Überforderung auch bei mir, weil alle Stimmungen einmal abgegriffen werden. Dieses moderne Popmärchen mit Freejazz-, Folk-, Swing- und Klavieransätzen lässt mich ratlos zurück.