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„Ausgsting“: Auf Segeltörn mit Gangerl durch die Banda-See

Der Dokumentarfilm „Ausgsting“ über den Aussteiger Gangerl läuft in den Kinos.
Der Dokumentarfilm „Ausgsting“ über den Aussteiger Gangerl läuft in den Kinos. (Foto: ©Majestic / Rainier Ramisch)

Das war mehr als ein hartes Stück Arbeit: Mit ihrem Dokumentarfilm „Ausgsting“ versuchen Julian und Thomas Wittmann dem Aussteiger Wolgang „Gangerl“ Clemens näherzukommen. Der Film läuft im Kino.

Leicht hatten es die Filmemacher Julian und Thomas Wittmann nicht, als sie den 83-jährigen Aussteiger Wolfgang „Gangerl“ Clemens in Bali besuchten und mit ihm auf dessen Segelyacht „Bavaria II“ die Banda-See befuhren. Dabei hat Wolgan Clemens sogar eine eigene Website. Ihr Dokumentarfilm „Ausgsting“ läuft jetzt in den Kinos.

Mal verschwand der seit Jahrzehnten alleine segelnde Gangerl einfach mit seinem Segelboot für einige Tage, manchmal verweigerte er sich jeglicher Kommunikation. Mal werkelte er auf seinem Segelboot einfach so vor sich hin, mal waren wichtige Geräte schrottreif kaputt. Dann wieder segelten sie mitten in eine Sturmfront hinein. Doch die Wittmann-Brüder – aus dramaturgischen Gründen war es im Film dann nur einer von beiden –blieben dran und fuhren mehrere Monate auf Gangerls Segelboot, der Bavaria, mit – und erlebten schönes Wetter genauso wie schwere Stürme und größere wie kleinere technischen Pannen. Die entstandene Doku ist einfühlsam und abenteuerlich, vor allem aber erzählt sie davon, was – am Beispiel von Gangerl – das Aussteigen aus der Gesellschaft mit den Protagonisten macht, wenn sie ihr Vorhaben ernsthaft über lange Zeit umsetzen. Immer wieder glauben Julian und Thomas Wittmann nicht mehr an einen Erfolg ihres Films, zu verschlossen ist ihr Protagonist, zu verfahren die gesamte Situation, zu groß sind die Pannen in der Banda-See. Doch zu ihrer Verwunderung findet der seit Jahrzehnten alleine segelnde Gangerl immer wieder eine handwerkliche Lösung, auch wenn man schon bald nicht mehr weiß, wer älter und anfälliger für Gebrechen ist: das Boot oder sein Skipper. „Ausgsting“ ist eine wunderbare, weil ehrliche Hommage an das Austeigertum mit all seinen Ambivalenzen.

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