Cindy Sherman präsentiert „Anti-Fashion“ in Stutttgart
Die Staatsgalerie zeigt uns die Modewelt, wie sie nur eine Künstlern zeigen kann, die auch mit und in der Modewelt arbeitet. Alles klar?
Ausstellung Stuttgart: Cindy Sherman und High Fashion
Wer sind diese Damen bei der Ausstellung in Stuttgart in der Staatsgalerie? Das sind natürlich keine hippen Haute-Couture-Zwillinge aus der High Fashion, das ist Cindy Sherman im Doppelpack. Die US-Künstlerin implementiert schon seit 50 Jahren die Mode in ihr fotografisches Werk und umgekehrt, wenn sie für Modeblätter wie Vogue und Harper’s Bazaar Aufträge annimmt oder mit berühmten Designerinnen und Designern kollaboriert.
„Anti-Fashion“: Hier wird gegendert
Die Ausstellung in der Staatsgalerie Stuttgart mit dem schönen Titel Anti-Fashion widmet sich diesem Wechselspiel zwischen Mode und Kunst, stellt Shermans subversiven Blick heraus: Die Künstlerin schlüpft im Modeumfeld aus absoluter Schönheit und zwingender Eleganz in die Rolle von eigentlich unattraktiven Charakteren und stellt so nicht nur das Modebiz bloß, sondern schneidet auch die hochaktuellen Themen Gender und Identität an.
Cindy Shermans Werke gehören zu den teuersten Fotografien, die es zu kaufen gibt. Mehrere große Museen haben Werke von Sherman in ihren Sammlungen, darunter das Jewish Museum in Manhattan, das Metropolitan Museum of Art in New York, das Museum of Fine Arts in Houston, das Museum of Modern Art in New York und die Tate Modern in London. Über ihre Fotografien, deren Hauptfigur immer sie selber ist, sagt Sherman (*1953): „In meiner Arbeit bin ich anonym. Wenn ich mir meine Bilder ansehe, bin ich das nicht – es sind keine Porträts. Ich kann in meiner Kunst verschwinden.“ (zitiert aus der New York Times)
Die Ausstellung in Stuttgart entstand in Kooperation mit Cindy Shermans Studio in New York und ihrer Galerie Hauser & Wirth und ist anschließend in den Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg und dem FOMU – Fotomuseum Antwerpen zu sehen.