Ausstellungseröffnung: Bunny Rogers
Die junge US-Künstlerin Bunny Rogers nähert sich der Unausweichlichkeit des Grauens - und zeigt, wieso wir besser zweimal hinsehen sollten.
Ihre Kunst ist unausweichlich. Die US-Künstlerin Bunny Rogers (*1990) legt den Finger auf die Wunde, spielt mit Image und Persönlichkeiten, schafft imaginäre Welten und führt sie vor Augen. Ein Blick auf ihre Werksammlung zeigt, wie komplex ihr Mediengebrauch ist: Von Installationen über 3D-Porträts und Plastiken bis hin zu Poetry-Lesungen, Videos und Fotografien taucht in ihrem Kunstschatz nahezu jedes zeitgenössische Ausdrucksmittel auf.
Eines ihrer konsequenten Kernthemen ist der Amoklauf an der Columbine High School 1999 in den USA. Um dem Gefühl des Grauenhaften und Undenkbaren näherzukommen, inszeniert Bunny Rogers Ausstellungsräume als Ort der Erfahrung: Mit Wasser, das von der Decke rieselt, erinnert Rogers an Duschräume einer Schulumkleidekabine, ausgelegter Rasen und in Beton gegossene Rosen wecken Assoziationen an amerikanische Trauerfeiern.
Wenn Rogers etwas in Szene setzt, mutet die Atmosphäre oft düster und unheimlich an – da wirken selbst die Hasen inmitten des roten Höllenfeuers nicht mehr ganz so unschuldig. Inspiration für ihre Figuren findet Rogers vor allem im fiktiven Kosmos der Unterhaltungsindustrie. Im Kunsthaus Bregenz kann man dieser Umkehrung des scheinbar Harmlosen auf vier Etagen begegnen – und nach dem ersten Eindruck lieber noch einmal in sich hineinfühlen. jb
Kunsthaus Bregenz 18. 1.–13. 4.
Mehr Infos zur Ausstellung gibt es auf der Homepage vom Kunsthaus Bregenz