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Ausstellungseröffnung: Capturing the Past

Iranische Vergangenheit in zeitgenössischer Fotografie: Vier Künstlerinnen stellen sich ihrer kulturellen Vergangenheit. Sie zeigen: Identität ist eine Frage der Entwicklung.

Wer alte Fotografien hervorkramt, mag in Erinnerung an vergangene Zeiten schwelgen. Doch was nehmen wir von dem Vergangenen mit ins Hier und Jetzt? Und wie sehr prägt die Geschichte die eigene Identität?

Vier iranische Fotokünstlerinnen haben sich mit dieser Frage auseinandergesetzt und ihre kulturgeschichtliche Vergangenheit durch Perspektiven der Gegenwart reflektiert. Im Pergamonmuseum treten ihre künstlerischen Arbeiten in ein Spannungsfeld zwischen historischen Bezügen und zeitgenössischen Elementen.

Shadi Ghadirian greift historische Studioporträts aus der Kadscharenzeit auf und versetzt sie in eine Szenerie der heutigen Zeit. Dabei fügt sie gezielt Objekte in die Porträts ein, die das gefestigte Bild der Vergangenheit irritieren. Arman Stepanian und Najaf Shokri bearbeiten Porträt- und Passfotos aus der Pahlavizeit: Wie Ghadirian platzieren sie die historischen Motive in zeitgenössische Szenen. Somit verweisen Stepanian und Shokri auf die prägenden Vorfahren heutiger Identitäten. Taraneh Hemami reflektiert mit ihren Spiegelassemblagen die Sehnsucht nach der Heimat iranischer Migranten, die heute in den USA leben.

Die gestalterischen Eingriffe in das Fotomaterial vergangener Zeiten macht deutlich: Wer nationale, soziale und kulturelle Identitäten der Gegenwart verstehen will, muss sich den Entwicklungen der Vergangenheit stellen.

Berlin, Pergamonmuseum 7. 11.–26. 1. 2020

Mehr Infos zur Ausstellung auf der Homepage des Pergamonmuseums.

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