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Ausstellungseröffnung: „Liebes Ding“

Minimalismustrend oder Material Love? Die Gruppenausstellung „Liebes Ding“ zeigt unser Verhältnis zu den Dingen, die wir besitzen.

Manche sagen, man solle nicht an Dingen hängen, man könne ja nichts mitnehmen. Dann gibt es die Trend-Minimalisten, die weniger aus tiefster Überzeugung als aus temporären Imagegründen mit Genügsamkeit kokettieren. Dennoch heißt es, dass jeder durchschnittlich 10.000 Dinge besitzt. Wie ist das zu verstehen? Wer bildet diesen Durchschnitt, und was zählt alles zu diesen Dingen – jedes einzelne Wattestäbchen im Bad? Und wieso hat man überhaupt so viel Zeug?

In der Gruppenausstellung „Liebes Ding“ dreht sich alles um unser Verhältnis zu den Objekten, die uns umgeben, die wir besitzen und die wir lieben. Aber was ist das für eine Liebe, was macht den Reiz aus, über Material zu verfügen? Mit Installationen, Fotografien und Videos machen uns die beteiligten Künstler*innen auf diese Fragen aufmerksam. Dabei nehmen sie auch die Entwicklung in den Blick, nach der Menschen durch neue Techniken und ansteigender Konsumgesellschaft immer mehr Dinge besitzen.

Die Konsequenzen sind spürbar: sowohl in der CO2-Bilanz von Konsumgütern als auch im gesellschaftlichen Umgang. Wer Menschen nach Besitz definiert, macht sich nicht nur von Objekten abhängig, sondern droht die Beziehung zu immateriellen Werten zu verlieren. Treten wir also einen Schritt zurück, blicken auf den Wahnsinn und die Faszination der lieben Dinge und lauschen dem, was sie über uns verraten. jb

Leverkusen, Museum Morsbroich 26. 1.–26. 4.

Mehr Infos zur Ausstellung „Liebes Ding“ gibt es auf der Homepage des Museums Morsbroich.

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